Psalm 61,7
Andachten
Du gibst einem Könige langes Leben!
Christliche Obrigkeit ist gesetzt, darüber zu wachen, dass die Heilige brüderliche Liebe und die Furcht Gottes mit allen ihren Ordnungen im Volke lebendig bleibe. Der Landesherr ist Gottes Hüter an dem Heiligtume. Er hat ein schweres Amt, es ist der Schlussstein im ganzen großen Bau des Staates. Alles drängt dahin zusammen. Ob er jung oder alt auf den Thron steige, er kann es wie Salomo nur tun mit Zittern und Zagen. Er kann seinem Amte nur genügen, wenn er auf der einen Seite in der Liebe seines Volkes und in der Furcht Gottes, auf der andern in Macht, Würde und Ehre bleibt. Darum haltet ihn hoch und wert. Vergesset ihn nicht in eurem Gebet. Wo kommen wir hin, wenn die landesherrliche Würde sinkt? Alle Bande zerreißen. Alles selbstsüchtige und wüste Wesen wird entfesselt. Die Furcht Gottes sinkt, das Recht fällt und die Ordnung wird in den Kot getreten. Darum lasst uns unseren Landesherrn wert und hoch halten. Er ist der lebendige Ausdruck und Hort des Gesetzes. In ihm steht ein Herz, in ihm stehen lebendige Augen über dem Gesetze. Ehrerbietung gegen ihn ist besser als Furcht vor dem Gesetze. Besonders in schweren Zeiten, wo große Fragen und Sorgen die Völker bewegen, sollen wir desto inniger und treuer zu unserm angestammten Fürsten stehen.
Herr Gott, du König aller Könige und Herr aller Herrn, wir bringen heute vor dich in unserm Gebet unseren Landesherrn, und bitten dich, segne ihn nach deiner Barmherzigkeit. Du lässt ihn heute eintreten in ein neues Lebensjahr, o gehe mit ihm mit deiner Kraft und Weisheit. Regiere sein Herz dass Alles, was er beschließt im Regimente, seinem Volke zum Heile und dir zur Ehre diene. Wir danken dir für die Treue mit der du bisher neben ihm und den Seinen gestanden. Lenke die Herzen der Untertanen auch zu solcher Treue, dass Fürst und Volk einträchtig dir dienen im Schmuck heiligen Gehorsams und inniger Liebe. Amen. (Friedrich Ahlfeld)