Psalm 61,5
Andachten
Ich will wohnen in deiner Hütte ewiglich, und trauen unter deinen Fittigen.
Gott hat sich uns geschenkt. Ich will euer Gott sein, und ihr sollt mein Volk sein. So spricht er oft in seinem Worte. (3. Mose 26,12.). Ich will mich mit dir verloben in Ewigkeit, ja im Glauben will ich mich mit dir vermählen, sagt er. (Hos. 2,19.20.) Darum heißt es: (Jesaja 54.) Der dich gemacht hat, dein Schöpfer, ist dein Mann, dein Verlobter und Vermählter, der dich so angenommen hat, wie ein Mann ein verlassenes Weib, der sich dir so geschenkt hat, so dein sein will, dass du dich darauf berufen und zu ihm sagen kannst: du bist mein Gott! Du musst dich meiner annehmen, wie sich ein Bräutigam seiner Braut annimmt. Auf dich bin ich geworfen von Mutterleib an. (Psalm 22,11.) Auf dich hab' ich mich verlassen von Mutterleib an. (Psalm 71,6.) Du warest über mir (hast mich bedeckt und erhalten) im Mutterleibe. (Psalm 139,13.) So redeten die Gott-vertrauenden Menschen mit Gott. So muss auch dein Glaube sprechen. Gott ist dein Gott - und Alles, was sein ist, ist dein. Seine Liebe hat dir Alles, was er ist, geschenkt. Er ist für dich da, als wäre er nur für dich allein Gott, für dich allein allmächtig, barmherzig, gnädig und allgegenwärtig. Alles, was er ist und kann, hat er dir in seinem Worte verheißen und geschworen. Du musst Gott leugnen oder bekennen, dass er dein Gott ist, der dich nie verlassen, sich nie verleugnen kann, denn er ist dein Schöpfer und dein Mann. Er hat sich dir verbunden und geschworen: Ich will dich nicht verlassen noch versäumen. (Josua 1,5. 5. Mose 31,6.8.) Wir können also getrost sagen: Der Herr ist mein Helfer; ich fürchte nichts, was kann mir ein Mensch tun? (Psalm 55,5.) (Johannes Evangelista Gossner)