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Psalm 57,1

Psalm 57,1

Andachten

David sprach’s; ich spreche es ihm nach. Gerechter Gott, barmherziger Vater, welche Geduld, Gnade und Barmherzigkeit ist es doch, dass Du mich, der ich die Verdammnis tausendmal verdient hätte, bis heute in der Gnadenzeit noch gelassen hast. Ich habe Todsünden begangen, und lebe noch! Ich habe Dein strenges Gebot übertreten, und Dein Fluch ist nicht auf mich gefallen! Ich habe getrotzt wider Dich mit Herz und Hand und Mund, und Du hast mich nicht von Dir gestoßen! Ach heute, da ich Deine Stimme gehört habe: „So das geschieht am grünen Holz, was will am dürren werden,“ lass mein Herz nicht verstockt bleiben, sondern mich herzliche Tränen der Buße finden, solche Tränen, wie sie mein Heiland finden will, wenn er spricht: „Weinet nicht über mich, sondern über euch selbst und eure Kinder.“ O warum wollen doch diese Tränen so schwer aus dem Herzen und den Augen quillen? Warum stehe ich so bewegt an Krankenbetten und weine heiße Tränen an Totenlagern und Gräbern, und finde doch so selten die Tränen in meiner größten Krankheit, die ich von den Vätern her ererbt, und bei dem Gedanken an den geistlichen Tod, den ich, armer Sünder, mir selbst bereitet habe? Warum andere Tränen so viel, warum Magdalenentränen so wenige? Du zeigest, Herr, auf mein trotziges und verzagtes und an die Welt verkauftes Herz. Ach, das ist kalt und starr und will nicht brechen, ist felsenhaft und liebeleer. Du aber, o gnadenreicher Gott, hast einen Hammer, der Felsen zerschmeißt; darum bitte und flehe ich: zerschlage auch mein Herz, lass das Drohen Deines Gerichts mich schrecken, lass die Stunde, wo die Verdammten verzweifeln werden, mir heute schrecklich mahnend vor die Seele treten, und weil ich weiß aus Christi eignem Munde, dass Niemand zu Ihm kommt, es sei denn, dass ihn ziehe der Vater, so bitte ich Dich, barmherziger, allmächtiger Vater, ziehe mich auf Deines Sohnes Marterstraße. Siehe nicht auf meine Missetat, sondern um Seiner Gerechtigkeit willen erbarme Dich meiner. Siehe nicht auf meine Werke, sondern um Seines Verdienstes willen erbarme Dich meiner! Siehe nicht auf meine Irrwege, sondern um Seines Kreuzweges willen, den Er dort wandelt, erbarme Dich meiner! Amen. (Friedrich Arndt)

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