Psalm 53,3
Andachten
Gott schaut vom Himmel auf der Menschen Kinder, dass Er sehe, ob jemand klug sei, der nach Gott frage. Aber sie sind alle abgefallen und allesamt untüchtig. Da ist Keiner, der Gutes tue, auch nicht Einer.
Hiermit will der heilige Geist begegnen der innerlichen, geistlichen Hoffart, dass sich mancher viel klüger und besser dünken lässt, als sein Nächster. Wie solcher Heuchler und Scheinheiligen viele sind, die ihres Herzens Bosheit und Gräuel nicht erkennen wollen und können. Wider dieselben redet dieser Psalm und stellt sie vor Gottes Gericht; denn dass Gott vom Himmel schaut auf alle Menschenkinder, damit ist Gottes Gericht beschrieben, dass niemand mit seinem Herzen vor Ihm bestehen kann; dadurch die verborgenen Sünden der menschlichen Herzen wieder hervorgebracht sind an das Licht, und wenn dieselben nun offenbar werden, da kann kein Mensch bestehen, auch nicht Einer. Darum sich niemand erheben sollte, sondern Gott um Gnade bitten und um Seine göttliche Regierung. Denn wenn Gott die Hand von dem Menschen abzeucht, so ist keine Torheit, keine Sünde so groß, da auch der vortrefflichste Mensch nicht könnte hinein fallen. Dass wir aber stehen, das haben wir nicht unseren Kräften, sondern der Gnade Gottes zu danken, 2. Kor. 3, 5. (Johann Arnd)