Psalm 46,11
Andachten
Seid stille und erkennt, dass Ich Gott bin.
Das heißt: 1. Heult, weint und wehklagt doch nicht also, verzagt nicht gar: Gott und Seine Hilfe ist uns näher, denn wir meinen, so wir nur Ihm vertrauen, wie der 85. Psalm sagt: Doch ist ja Seine Hilfe nahe denen, die Ihn fürchten. 2. Stille sein heißt hier, äußerlich nicht ungeduldig, ungestüm und gar zu verzagt sein, doch aber im Herzen kräftig ohne Aufhören schreien und seufzen; denn darinnen besteht unsere Stärke: Durch Stillesein und Hoffen werdet ihr stark sein. 3. Stille sein heißt auch, nicht auf Gewalt pochen und trogen, sondern Gott die Sache, Rache und Ausgang befehlen, und seines Amts und Berufs warten. 4. Wenn Gott hilft und die Feinde schlägt, dass man über ihren Untergang nicht jauchzt und frohlockt, sondern Gottes wunderliche Gerichte in der Stille und in der Furcht anschaut. Erkennt, dass Ich Gott bin! Ach wenn wir das recht erkennen könnten, dass Gott unser HErr und Gott ist, das ist, wenn wir an Gott und Christum glauben, so schenkt uns Gott Seine ganze Macht, welche Macht in uns alles wirkt und ausrichtet; Er ist in uns mächtig und tätig, ja allmächtig, auch wenn wir leiden und sterben, und vor der Welt ganz schwach sind, sagt Luther. Und Tauler: Wenn alle Menschen, so auf Erden sind, und alle Teufel in der Hölle sich zusammen geschworen hätten, könnten sie einem Gläubigen, Geliebten Gottes nicht schaden, es müsste ihm doch zu Nutz kommen. (Johann Arnd)