Psalm 37,28
Andachten
Der Herr hat das Recht lieb, und verlässt seine Heiligen nicht, ewiglich werden sie bewahret.
Das sei dein tägliches Gebet, dass du, aus Gottes Macht durch Glauben bewahret werdest zur Seligkeit, die dir bereitet ist. Wer kann sich selbst bewahren, wenn er nicht im Herrn und in der Macht seiner Stärke einhergeht, wenn er nicht durch Gebet und Flehen in steter Verbindung mit dem bleibt, der das gute Werk angefangen hat und auch vollenden muss! Doch sage nicht leichtsinnig, ich kann mich doch nicht bewahren, Gott muss es tun. Nein, Gott muss es nicht tun; Gott kann es wohl, und will es auch; aber er wird es nicht tun, wenn du, unbekümmert um dein Heil, nicht wachest und betest, dass du nicht in Versuchung fallest. Der Herr bewahret seine Heiligen, das ist, diejenigen, die der Heiligung nachjagen mit Ernst und Eifer. Er verlässt die nicht, die ihn nicht verlassen. Er sieht auf die, welche auf ihn sehen. Er hält die mit seiner Hand, die seine Hand ergreifen und halten. Die sind seine Heiligen, die werden ewiglich bewahret. Aber die sichern, trägen, unwachsamen, schläfrigen Heiligen, die, statt ihre Lampen zu schmücken, und sich um Öl umzusehen, schlafen oder sich zerstreuen und ihre Sinne belustigen, die werden nicht bewahret, die werden draußen bleiben, wenn der Bräutigam in seine Kammer geht. (Johannes Evangelista Gossner)