Es ist von Grund meines Herzens von der Gottlosen Wesen gesprochen, dass keine Gottesfurcht bei ihnen ist.

David verwundert sich hier, dass ein Mensch so gottlos sein und alle Dinge tun kann ohne alle Gottesfurcht, und beschreibt die Gottlosen. Denn gleichwie die Frommen alles tun in Gottesfurcht; also tun die Gottlosen alles ohne Gottesfurcht. Wo keine Gottesfurcht ist, da ist und muss alles böse sein, was ein Mensch tut. Da sind nichts, denn eitel gottlose Gedanken, eitel böse und gotteslästerliche Reden, eitel Laster und Untugend, und alle gottlose Werke. Darum ist in aller Frommen Gedanken Gottesfurcht, in allen ihren Worten und Werken; die geschehen alle aus der Furcht Gottes. Da prüfe sich ein jeder, ob seine Gedanken, Worte und Werke aus der Furcht Gottes gehen. Wo keine Gottesfurcht ist, da ist kein Glaube, kein Gebet, kein Wort Gottes, kein Gehorsam, keine Liebe, keine Zucht, keine Gerechtigkeit, keine Wahrheit. Summa: Wenn die Furcht Gottes einen Menschen gar verlassen hat, und von ihm gewichen ist, so hat der Teufel Platz, und braucht den Menschen nur zu seinem Mutwillen, wider Gott und Menschen. Ein solcher Mensch ist ein Gräuel Gott, den Engeln und Menschen und wird an jenem Tage allem Fleische ein Gräuel sein. (Johann Arnd)