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Psalm 34,7

Psalm 34,7

Andachten

Da dieser Elende rief, hörte der HErr, und half ihm aus allen seinen Nöten.

David betete, wenn es ihm wohl ging; er betete, wenn er Krieg führte, wenn er Friedensgeschäfte verrichtete, wenn er bei Freunden oder Feinden war. Das Wort, welches Gott durch Assaph geredet hat: rufe Mich an in der Not, erfüllte er treulich, und Gott erfüllte auch an ihm Seine Verheißung: du sollst mich preisen. Jetzt ist die Welt voll eitler Einbildung. Man verlässt sich auf die geschickte Anstrengung menschlicher Kräfte. Jeder sucht sich selber zu helfen: Gottes aber gedenkt man nicht, Ihn rufet man nicht an, Ihm schreibt an nichts zu, als ob Er die Regierung der Welt aufgegeben hätte. Wenn etwas misslingt, so denkt man nur an die menschlichen Fehler, die dabei gemacht worden, und nicht an die Unterlassung des Gebets, und auch nicht an die Hand Gottes, welche den Rat der Menschen zu ihrer Demütigung, weil er nicht in Seine Regierung passte, zunichte gemacht habe. David war ein sehr fähiger und kluger Mann; gleichwie er aber Ps. 146,3. selber vor dem Vertrauen auf Fürsten warnte, also setzte er auch sein Vertrauen nicht auf sich selbst, sondern auf den HErrn seinen Gott, den er fleißig anrief. Als er auf seiner Flucht vor dem König Saul zu Gath unter den Philistern in eine große Gefahr kam, verhärtete er sein Herz nicht selber gegen den Tod, und sann nicht auf Lügen, um sich durchzuschlagen, sondern rief den HErrn an, und dieser hörte ihn, und half ihm aus allen seinen damaligen Nöten. Er half ihm freilich durch ein seltsames und demütigendes Mittel, indem Er ihm eine Krankheit zuschickte, die seinen Verstand verrückte, aber auch diese Krankheit nahm Er ihm wieder ab, sobald die Gefahr vorbei war, und ließ sie nicht wieder kommen. Hernach konnte David auf sich selber gleichsam deutend sagen: da dieser Elende rief, hörte der HErr. Auch mir ist das Anrufen des HErrn erlaubt und befohlen. Wenn ich meine Umstände an diesem Morgen überdenke, so erkenne ich, dass ich in dieser und jener Not stecke, auch weiß ich nicht, was mir noch weiter auf dem Weg meiner Wallfahrt begegnen werde. Es erwecke und stärke mich aber heute und täglich der Geist der Gnaden und des Gebets, dass ich als ein Elender, der sich selber nicht zu raten und zu helfen weiß, den himmlischen Vater im Namen Jesu Christi anrufe, und von Ihm Unterweisung, Kraft, Trost und heilsame Schickungen Seiner Vorsehung, oder mit Einem Wort Hilfe erbitte. Zu Seiner Ehre, und damit andere Elende zum gläubigen Beten aufgemuntert werden, soll ich sonderlich am Ende meines Laufs rühmen: da dieser Elende rief, hörte der HErr, und half ihm aus allen seinen Nöten. Wie aber, wenn ich dieses rühme, und doch die letzte Not, welche bei dem Sterben entsteht, noch vor mir habe? Wenn ich an diese gedenke, so soll ich vorher beten: hilf mir in meiner letzten Not, und aus der bisherigen Erhörung meines Gebets, und der oftmaligen Hilfe, die mir von Gott widerfahren ist, den getrosten Schluss machen, dass Er auch meine Bitte in Ansehung der letzten Not erhören, und mich alsdann aus allem Übel erlösen, und mir zu Seinem himmlischen Reich aushelfen werde. Wer den Namen des HErrn anruft, soll selig werden, Röm. 10,13. (Magnus Friedrich Roos)


Da dieser Elende rief, hörte es der HErr, und half ihm aus allen seinen Nöten.

Da dieser Arme rief, sagt hier. David, nicht: Da dieser Gerechte und große Heilige rief, sondern dieser Elende, auf dass wir nicht wegen der Unwürdigkeit kleinmütig werden. Es ist aber hierbei zu lernen die geistliche Armut des Herzens. Unser lieber HErr spricht: Selig sind, die geistlich arm sind, denn das Himmelreich ist ihr; ist aber das ganze Himmelreich ihr, so ist auch die Gnade der Erhörung ihr. Geistlich arm sein hat 3 Stücke: 1. Dass man alles, was zu seiner Seligkeit gehört, bei Gott suche und bettle; das Erkenntnis Gottes, den Glauben, die Gerechtigkeit ohne alles Verdienst aus Gnaden, und sich selbst nichts zueigne, als Blindheit, Finsternis, Tod, Hölle und Verdammnis: Gott aber alles gebe, Ehre, Gerechtigkeit, Heiligkeit und Seligkeit. 2. Was das geistliche Leben anlangt, so muss ein Mensch so arm werden, dass er er kenne, es sei alles Gottes, was Gutes in ihm sei, seine Liebe, Hoffnung, Gebet, Geduld, Sanftmut, Andacht, Gottesfurcht und dgl., das ist alles Gottes, und hat sich dessen kein Mensch zu rühmen. Ein Mensch soll sagen: Ich habe nichts, es ist alles Gottes, was ich habe rc. 3. In zeitlichen Sachen soll ein Mensch erkennen, dass alles ein fremd Gut sei, was er hat. Nun solche Elende und Arme sieht Gott an und erhört sie. Er wendet sich zum Gebet der Verlassenen.

Zeigen sich welche, die Unrecht leiden; Er ists, der ihnen Recht verschafft. Hungrigen will Er zur Speis bescheiden, was ihnen dient zur Lebenskraft. Die hart Gebundnen macht er frei. Seine Genad ist mancherlei. Halleluja, halleluja. (Johann Arnd)

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