Nun merke ich, dass der Herr seinem Gesalbten hilft, und erhört ihn in seinem heiligen Himmel, seine rechte Hand hilft gewaltig. Jene verlassen sich auf Wagen und Rosse, wir aber denken an den Namen des Herrn, unseres Gottes. Sie sind niedergestürzt und gefallen, wir aber stehen aufgerichtet. Hilf, Herr, der König erhöre uns, wenn wir rufen!
O, das sind große, selige Erfahrungen, wenn Du mit aufgehobenen Händen rufen und rühmen kannst: Nun merke ich, dass der Herr hilft und erhört! Das ist nun die volle Stärkung, wenn Du es siehst, dass Wagen und Rosse den Andern nichts helfen, dass Du aber durch Deines Gottes Hilfe aufgerichtet wurdest, wo jene niederstürzten. Warum aber sind solche Erfahrungen so selten, und die meisten Christenleute haben viel mehr zu klagen, als zu rühmen? Es liegt an dem Hinken auf beiden Seiten; an dem Buhlen und Markten mit der Welt und ihren törichten Dingen, da man erlaubt nennt, was doch unerlaubt ist, weil es gefährlich ist; an dem traurigen Erkalten und Erlahmen des inwendigen Lebens und des Gebets. - Dass der Herr Seinem Gesalbten hilft, das können und sollen wir uns alle Tage vor Augen stellen, indem wir auf Jesum sehen, den Anfänger und Vollender unseres Glaubens. Er ist ja bei uns alle Tage, als Der da lebt und regiert und Dem's Seine alltägliche Sorge und Herzenssache ist, dass wir Ihn fühlen und finden sollen, und Er uns errette von der Welt und selig mache! Was fehlt denn noch? Ist Er der Gesalbte des Herrn, so sollst Du es auch sein, denn Er will Dich alle Tage salben mit Seinem heiligen Geist! hat Ihm der Herr hindurchgeholfen durch Kreuz und Tod, so soll's auch Dir geschehen! was hindert Dich also, dass Du die größten und seligsten Erfahrungen von Seiner Wunderhilfe machst? und wie solltest Du nicht aus jeder Tiefe, und wär's auch der tiefste Abgrund, rufen: Hilf, Herr, der König erhöre uns, wenn wir rufen! Gott sei Dank, unser König heißt: Jesus. Das sagt Alles! und also denken wir an den Namen des Herrn, unseres Gottes! (Nikolaus Fries)