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Psalm 19,13

Psalm 19,13

Andachten

“Wer kann merken, wie oft er fehlet? Verzeihe mir, Herr, auch die verborgenen Fehler.“
Des Evangeliums ganze Seligkeit hat nur Der empfunden, der mit dem Bekenntnisse des Zöllners an seine Brust schlug und sprach: „Gott sei mir Sünder gnädig!“ Die Sünde widerstreitet der göttlichen Natur und Ordnung, entfremdet uns dem Leben aus Gott, bringt Streit und Zwiespalt in unser ganzes Wesen, verfinstert den Verstand, vergiftet das Herz, empört das Gewissen, untergräbt das Glück Anderer wie das eigene, zerrüttet die Erde, verschließt den Himmel und öffnet die Hölle. Ach, wohl ist die Sünde der Leute Verderben. Sie übt eine furchtbare Macht über das Menschengeschlecht, und ohne die in Christo erschienene Gnade Gottes wäre es längst schon untergegangen in selbst bereitetem Verderben. Aber obgleich der Ewige uns nach seiner Barmherzigkeit nahe getreten in seinem Sohne, obgleich wir in Ihm die Herrlichkeit des Vaters gesehen voller Gnade und Wahrheit, obgleich uns in Ihm das Vorbild der Herrlichkeit und Gerechtigkeit gegeben, so fühlen wir doch immer noch die Gewalt des Bösen über unsere Neigungen und Bestrebungen, und sündigen in Gedanken, Worten und Werken gegen Gott und seine heiligen Gebote.

Der Höchste kann kein Wohlgefallen haben an dem Sünder, der die ewige Liebe zurückstößt und, unabhängig von der väterlichen Macht und Weisheit, dem eigenen Willen und Gelüste nachgeht. Darum ist eine große Kluft beseitigt zwischen dem heiligen Gott und dem sündigen Menschen. Diese Kluft ist durch Christum überbrückt, und durch die Versöhnung das reuige Kind dem gnadenvollen Vater ans Herz gelegt. Darum muss immer erneuete Reue und Buße unser Herz füllen und „Gott sei mir Sünder gnädig!“ unser. tägliches Morgen- und Abendgebet sein. Denn so wir sagen, wir haben keine Sünde, so verführen wir uns selbst und die Wahrheit ist nicht in uns. So wir aber unsere Sünde bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünde vergibt und reinigt uns von aller Untugend. 1. Joh. 1, 8 und 9. (Christian Wilhelm Spieker)


Wer kann merken, wie oft er fehlt? Verzeihe mir die verborgenen Fehle.

Obwohl ein Mensch durch den Glauben wiedergeboren und gerechtfertigt, und durch den heiligen Geist geheiligt ist; so bleiben doch viele Schwachheiten und Gebrechen auch noch in den Allerheiligsten übrig. Denn obwohl die Sünde vergeben und nicht zugerechnet wird, so bleibt doch die verderbte Natur bis in den Tod, in welcher sich täglich der verborgene Gräuel der Erbsünde regt, eigene Ehre, eigene Liebe, viele unordentliche Leidenschaften und Lüste, Zorn, Ungeduld, Sicherheit in guten Tagen, Schwachheit des Glaubens, Faulheit zu allem Guten und christlichen Tugenden. Und wer kann alle innwendige verborgene Sünde, ich will nicht sagen, erzählen, sondern wer kann sie nur merken oder verstehen? Darum ward schon im alten Testament verordnet, dass man für die Sünde der Unwissenheit opfern musste. Derohalben sollen wir auch hierüber uns demütigen vor Gott, der als ein Herzenskündiger alle Bosheit und Ungeheuer in unsern Herzen sieht, und Ihm auch solche Sünden täglich von Herzen abbitten.

Aber, HErr, ich kann nicht wissen meiner Fehler Meng allein, mein Gemüt ist ganz zerrissen durch der Sünden Schmerz und Pein, und mein Herz ist matt von Sorgen; ach vergib mir, was verborgen, rechne nicht die Missetat, die Dich, HErr, erzürnt hat. (Johann Arnd)

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