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Psalm 150,6

Psalm 150,6

Andachten

Alles, was Odem hat, lobe den HErrn, Halleluja.
Diese Worte sind der Beschluss des unschätzbaren Psalters, dessen Nutzen Dr. Luther in seiner Vorrede mit folgenden Worten beschrieben hat: „wo findet man feinere Worte von Freuden, denn die Lobpsalmen oder Dankpsalmen haben? da siehst du allen Heiligen ins Herz, wie in schöne, luftige Gärten, ja wie in den Himmel, wie feine, herzliche Blumen darin aufgehen von allerlei fröhlichen Gedanken gegen Gott und Seine Wohltaten. Wiederum, wo findest du tiefere, kläglichere, jämmerlichere Worte von Traurigkeit, denn die Klagpsalmen haben? Da siehst du abermals allen Heiligen ins Herz, wie in den Tod, ja wie in die Hölle. Wie finster und dunkel ist’s da von allerlei betrübtem Anblick des Zornes Gottes! Also wo sie von Furcht und Hoffnung reden, brauchen sie solche Worte, dass kein Maler also könnte die Furcht und Hoffnung abmalen – und ist das allerbeste, dass sie solche Worte gegen Gott und mit Gott reden, welches macht, dass zweifältiger Ernst und Leben in den Worten sind. -–Daher kommt's auch, dass der Psalter aller Heiligen Büchlein ist, und ein Jeglicher, in welcherlei Sachen er ist, Psalmen und Worte darin findet, die sich auf seine Sachen reimen, und ihm so eben sind, als wären sie allein um seinetwillen also gesetzt, dass er sie auch selbst nicht besser setzen oder finden kann, noch wünschen mag. Welches denn auch dazu gut ist, dass, wenn Einem solche Worte gefallen und sich mit ihm reimen, dass er gewiss wird, er sei in der Gemeinschaft der Heiligen, und es sei allen Heiligen gegangen, wie es ihm geht, weil sie alle Ein Liedlein mit ihm singen. Sonderlich, so er sie auch kann also gegen Gott reden, wie sie getan haben, welches im Glauben geschehen muss; denn einem gottlosen Menschen schmecken sie nicht. Zuletzt ist im Psalter die Sicherheit und ein wohl verwahrtes Geleit, dass man allen Heiligen ohne Fahr darinnen nachfolgen kann. Denn andere Exempel und Legenden von den stummen Heiligen bringen manch‘ Werk vor, das man nicht kann nachtun. Vielmehr Werke aber bringen sie, die gefährlich sind nachzutun, und gemeiniglich Sekten und Rotten anrichten, und von der Gemeinschaft der Heiligen führen und reißen. Aber der Psalter hält dich von den Rotten zu der Heiligengemeinschaft, und er lehrt dich in Freuden, Furcht, Hoffnung, Traurigkeit gleich gesinnt sein und reden, wie alle Heiligen gesinnt gewesen, und geredet haben. Summa, willst du die heilige christliche Kirche gemalt sehen, mit lebendiger Farbe und Gestalt in einem kleinen Bild gefasst, so nimm den Psalter vor dich: so hast du einen feinen, hellen, reinen Spiegel, der dir zeigen wird, was die Christenheit sei.“
Ist also der Psalter ein Buch, worin die Schicksale, Empfindungen und Gesinnungen aller Heiligen ausgedrückt sind, so darf ich glauben, was David, Assaph, Heman und andere Propheten, welche Verfasser einiger Psalmen waren, geglaubt haben: ich darf empfinden, was sie empfunden haben, bitten, was sie gebeten haben, hoffen, was sie gehofft haben, denn ihr Gott ist auch mein Gott. Ich darf in eben dem traurigen Klageton mit Gott reden, in welchem sie geredet haben: ich darf, wie sie in einen gemäßigten und gelassenen Ton aufsteigen, wenn mein innerlicher und äußerlicher Zustand es erfordert: ich darf und soll endlich auch Gott mit fröhlichem Munde loben, wie sie getan haben. Es ist lieblich, dass eine Aufmunterung zum Lob Gottes der Beschluss des ganzen Psalters ist. Es sei auch dieses Lob Gottes das Ende aller meiner Gedanken, Worte, Werke und Schicksale. Alles, was Atem hat, lobe den HErrn, denn Er ist’s wert. Halleluja! (Magnus Friedrich Roos)


Alles, was Odem hat, lobe den HErrn! Halleluja!

Alles, alles, was ein Leben in sich hat und eine lebendige Bewegung, soll Gott loben. Denn Gott ist der ewige und einige Ursprung des Lebens, von welchem alle Dinge ihr Leben und Wesen haben; in welchem wir leben, weben und sind, ein Liebhaber des Lebens, und Sein unvergänglicher Geist ist in allen. Da sollen wir lernen das Ende der Erschaffung und des erschaffenen Lebens: Dass wir nämlich das Leben alles Lebens und den Brunnen des Lebens loben. Darum spricht die Offenb. Joh. 4,10. f., dass die Heiligen Gottes und die Engel niedergefallen sind und angebetet haben den, der da lebt von Ewigkeit zu Ewigkeit, und gesagt: Du hast uns geschaffen, und durch Dich sind alle Dinge im Leben. Darum weil aus Gott aller Kreaturen Leben fließt; so soll auch billig alles, was Odem hat, Gott loben. Der liebe getreue Gott gebe uns Seinen heiligen Geist, dass wir unser ganzes Leben zu Gottes Ehre, Lob und Preis anlegen, und also leben, dass wir mit Ihm dort ewiglich leben, und mit allen Auserwählten Ihn ewig loben und preisen. Amen! Halleluja! Amen!

Lobe den HErren, was in mir ist lobe den Namen! Alles, was Odem hat, lobe mit Abrahams Samen! Er ist dein Licht. Seele vergiss es ja nicht! Lobende schließe mit Amen. (Johann Arnd)

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