Der allem Fleische Speise gibt; denn seine Güte währt ewiglich.

Ach, es ist ein groß göttlich Wunder, dass Gott so ein gnädiges Auge und Aufsicht hat auf alles lebendige Fleisch, und täglich eine solche unzählige Menge speist, wer kann das begreifen? Gott hätte uns ja wohl so schaffen können, dass wir keines Essens und Trinkens hätten bedurft, wie die heiligen Engel; aber Er hat es nicht tun wollen, darum: 1. Dass wir erkennen sollen, Er sei unser Vater, der Seine Kinder täglich speist. 2. Dass wir sollen beten lernen wie die Kinder, welche, wenn sie hungrig sind, so falten sie die Hände, und treten vor den Tisch. 3. Dass wir täglich Gottes Liebe, Barmherzigkeit, Gütigkeit und Süßigkeit schmecken, denn so oft wir einen Bissen Brots essen, und einen frischen. Trunk tun, so oft essen und trinken wir Gottes Liebe, Güte und Barmherzigkeit, und schmecken und sehen, wie freundlich der HErr ist in Seinen Gaben. Daraus sollen wir Gottes Liebe erkennen lernen, und unsern Glauben stärken, und dem Geiz wehren: Denn Er ist ein Gott, der allem lebendigen Fleisch Speise gibt. Auch das ist ein großes Wunder, dass der Mensch vom Worte Gottes ewiglich lebt, Matth. 4,4. Und dass Christus das rechte Brot des Lebens ist, Joh. 6,35. Und dass Er uns im Sakramente Seinen heiligen Leib und Blut zur himmlischen Speise und Trank verordnet hat, Seine herzliche Liebe damit zu bezeugen. (Johann Arnd)