Psalm 12,2
Andachten
Hilf, Herr, denn die Frommen haben abgenommen.
Wir haben das Gefühl, der Brunnen des Abgrundes öffne sich, finstere Geistesmächte offenbaren ihr Dasein. Die Welt wird vom Lügengeiste erfüllt, der menschlichen Gesellschaft droht ein Zusammenbruch, weil sie nicht mehr auf ihrem rechtmäßigen Fundamente, auf Gott und auf Seinem Worte ruht. Dazu kommt die Wahrnehmung, dass auch Jünger, die befestigt und tief gegründet zu sein schienen, in schlimme Sünden verstrickt werden und jahrelang nicht nach dem Geiste, sondern nach dem Fleische wandeln. Die Hölle macht alle Anstrengungen, den Namen Jesu unter dem Himmel auszutilgen. Reichlicher als je wird das Evangelium gepredigt; aber nur wenige werden umgewandelt, erneuert und mit Heiligem Geiste erfüllt. Ein Gefühl der Schwäche und ein Gefühl großer Gefahr bemächtigt sich der Frommen, darum strecken sie sich nach Hilfe aus. Von diesem Notstand ergriffen, treten an allen Ecken und Enden Helfer und Helfershelfer auf. Neue Bahnen werden betreten, neue Mittel gesucht, neue Methoden in Bewegung gesetzt. Wer irgend an den Sohn Gottes glaubt, wird zur Arbeit aufgefordert, es wird viel geredet, viel Geld gesammelt, viel Vereinswesen gepflanzt und gepflegt; - aber so oft fehlt die erneuernde Kraft. Aufregung ist nicht Auflebung, und die Entflammung des Nervengeistes kann den Heiligen Geist nicht ersehen. Einsichtige erkennen das wohl, aus tiefer Not schreien sie darum zu Gott, denn es steht ihnen fest: Menschenhilfe ist nichts nütze! Gott selbst muss sich aufmachen. Bitten und flehen wir, bis Er sich in Gnaden Seinem armen Volke naht. (Markus Hauser)