Du wirst dich nähren deiner Hände Arbeit; wohl dir, du hast es gut!

Einem Gottesfürchtigen wird Gott seine Arbeit segnen, dass er davon sich nähren kann, nnd wird ihm wohl dabei sein, das ist, er wird ein fröhlich Gewissen haben, und kann sagen: Da esse ich die Arbeit meiner Hände, diese meine Speise ist keines andern, oder armer Menschen. Schweiß und Blut, sondern es ist meine Arbeit. Wie solches in Seiner Sprache lieblich ist ausgeredet: Wenn du die Arbeit deiner Hände essen wirst, so wird dir wohl sein. Wer in der Furcht Gottes lebt und in der Liebe wandelt, welche alles in sich beschließt, der ist kein Müßiggänger, kein Dieb, Wucherer, Ungerechter, Schinder, Betrüger und Räuber, sondern er isst von der Arbeit seiner Hände, welches nicht allein von der Handarbeit der Taglöhner, Handwerker und Ackerleute zu verstehen ist, sondern von einem jeden ehrlichen und göttlichen Berufe. Was soll man davon tun? Man soll davon essen, das ist, die Notdurft haben, nicht unchristlichen Wucher damit treiben, arme Leute aussaugen und unterdrücken, Übermut treiben, stolzieren, prangen, prassen, spielen und saufen rc. und danach sprechen: Man verzehre das Seine. Siehe vor zu, dass nicht arme Leute auch ihren Schweiß darunter haben, ja siehe zu, dass du unserm lieben Gott nicht seine Güter umbringst, Er wird Rechnung fordern.

Wohl dem, der in Gotts Furchte steht, und auch auf Seinem Wege geht! Dein eigen Hand dich nähren soll, so lebst du recht und geht dir wohl. (Johann Arnd)