Psalm 119,82
Andachten
Meine Augen sehnen sich nach deinem Wort, und sagen: Wann tröstest du mich?
Mund und Herz sollen im Gebet zusammenstimmen. Zwar bedarf Gott der Worte nicht für sich, sein Auge geht durch alle Tiefen. Er erkennt, was uns drücket, und tut ihm weh, dass ihm das Herz will brechen. Dennoch will er, dass wir sollen unsere Anliegen in Worte fassen, damit wir das Gemüt in Andacht entzünden und die Gedanken sein beisammenhalten. Da liegt aber nichts an, ob die Worte prächtig oder einfältig, ganz oder halb sind. Einfältige zeugen von einem einfältigen Herzen, zerbrochene Worte von einem zerbrochenen Herzen. Was von Herzen geht, geht wieder zu Herzen. So treibe Gott auch Dinge und Worte in sein Vaterherz hinein, die ihm von Herzen gegangen sind, - dann muss er sich dein erbarmen. (Heinrich Müller)