Psalm 119,105
Andachten
Predigten
Gedichte und Lieder
„Dein Wort ist meines Fußes Leuchte und ein Licht auf meinen Wegen.“
Noch ist es Nacht auf Erden,
Noch herrscht die Dunkelheit;
Spät, will es lichte werden
In dieser kalten Zeit.
Entzünde, Herr, mein Licht!
Mit deinem Glanz der Güte
Mir Strahlen im Gemüte,
Im Dunkeln lass mich nicht.
Aus Finsternis und Grauen
Errette mir den Geist;
Lass heller stets mich schauen,
Was mich zum Himmel weis't.
Lass aus der bangen Nacht,
In der wir irrig gehen,
Mich stets nach oben sehen,
Woher der Morgen lacht.
Lass deine Strahlen fallen
In meinen dunkeln Sinn:
Lehr' selbst den Weg mich wallen
Hu himmlischem Gewinn.
Herr, ohne deinen Strahl
Muss Dunkel mich verwirren,
Und immer müsst' ich irren
Im düstern Schattental.
O leite selbst den Blinden,
Dem eigner Glanz gebricht;
Und lass ihn Wahrheit finden
Und Wesenheit und Licht.
Senk' deinen Himmelsschein
Stets tiefer in die Herzen,
Dann werden Furcht und Schmerzen
Bald überstrahlet sein.
Dafür will ich dich preisen
In alle Ewigkeit
Mit immer höhern Weisen,
Du Glanz der Herrlichkeit.
Entflamme mir den Mut,
Und lass in Jesu Lehren
Mein inn'res Licht sich mehren
Zu frommer Lebensglut.
Hilf Allen, die befangen
In eigner Sorge Grau'n
Nur schwanken, irren, bangen
Und doch auf sich vertrau'n;
Hilf uns aus unsrer Nacht.
Lass Allen, die da weinen,
Die Freudensonne scheinen,
Die Alles selig macht. (Christian Wilhelm Spieker)