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Psalm 118,2

Psalm 118,2

Andachten

Es sage nun Israel: Seine Güte währt ewiglich.

Kein Ausspruch kommt so oft in dem Psalter vor als dieser: Seine Güte währt ewiglich. Auch im Ps. 118. kommt er fünfmal vor, und da dieser Psalm ein Teil des Lobgesangs gewesen ist, welchen der Heiland mit seinen Jüngern nach Seiner letzten Ostermahlzeit gesprochen hat, so dürfen wir dafür halten, dass nie Jemand mit einem so reinen Glauben, mit einem so völligen Vertrauen, und mit einer so tiefen Ehrerbietung, wie Jesus damals, von dem himmlischen Vater gesagt hat: Seine Güte währt ewiglich. Das Volk Israel durfte und sollte aber immer so sagen, das Haus Aaron, oder der ganze Haufe der Priester, und alle Unbeschnittenen, die den HErrn fürchteten, und noch nicht zu der Gemeinde Israels gehörten, durften in dieses Lob Gottes einstimmen, weil die Güte Gottes auch über sie ausgebreitet war. Was hindert’s also, dass nicht auch wir an diesem Morgen mit einem frohen und gläubigen Herzen zu dem HErrn sagen: Seine Güte währt ewiglich. Es kommt zwar in unserem Lebenslauf manchmal eine Angst vor, es sind Feinde um uns herum, und wir müssen Züchtigungen des HErrn erdulden; wie denn aller dieser Dinge auch Ps. 118. Meldung geschieht: allein das Lob, welches man Gott wegen Seiner ewig währenden Güte gibt, wird dadurch nicht zernichtet, ja nicht einmal eingeschränkt. Die Güte Gottes ist eine wunderliche Güte, wie sie denn Ps. 17,7. 31,22. so genannt wird. Sie tut weh, wenn sie wohl tun will, sie nimmt, wenn sie geben will; sie tötet, wenn sie lebendig machen will, sie erniedrigt, wenn sie erhöhen will. Mit Christo ging sie selbst so um, und es war ein Wunder vor der Menschen Augen, Ps. 118,22.23. Die Güte Gottes ist wie die Sonne, welche sich zuweilen hinter die Regenwolken verbirgt, damit das Erdreich Schatten und Feuchtigkeit bekomme. Ob man aber gleich alsdann die Witterung eine böse Witterung zu nennen pflegt, so ist sie doch eine gute und nützliche Witterung: auch wird die Sonne durch die Regenwolken nicht ausgelöscht, und kommt hinter denselben bald wieder mit einem angenehmen Glanz hervor. Ebenso verhält es sich auch mit der Güte Gottes. Lasst uns also die Güte Gottes unter den Abwechslungen der Freude und des Leids, die es in unserer Wallfahrt gibt, als eine fortwährende Güte erkennen und preisen. Sie währt ewig. Sie währt bis ans Ende unsers Lebens, ja sie hat gar kein Ende. Menschen sind wankelmütig, Fürsten sind veränderlich und sterblich, darum wird V. 8.9. gesagt: es ist gut auf den HErrn vertrauen, und sich nicht verlassen auf Menschen; es ist gut auf den HErrn vertrauen, und sich nicht verlassen auf Fürsten. Indem wir aber von Gott sagen: Seine Güte währt ewig, sollen wir uns mit Vertrauen zu dieser Güte wenden, sie preisen, für dieselbe danken, und uns dem HErrn so ergeben, dass Er Seine Güte nicht nur durch leibliche Gaben, sondern auch durch Vergebung der Sünden, durch Sendung Seines Geistes in unsere Herzen, und durch die Schenkung eines unvergänglichen, unbefleckten und unverwelklichen Erbes nach dem ganzen Inhalt Seines Gnadenbundes oder Testaments offenbaren könne. Die ewig währende Güte Gottes soll für uns die Quelle eines ewigen Lebens und einer unaufhörlichen Seligkeit sein. Nun Du bist mein Gott, ich danke Dir: mein Gott, ich will Dich preisen. Danket dem HErrn, ihr, meine Mitchristen, denn Er ist freundlich, und Seine Güte währt ewiglich. (Magnus Friedrich Roos)

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