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Psalm 10,14

Psalm 10,14

Andachten

u siehst ja, denn Du schaust das Elend und Jammer, es steht in Deinen Händen; die Armen befehlen es Dir, Du bist der Waisen Helfer.

Damit lehrt uns der Psalm, dass GOtt auf alle Mühe und Arbeit der Gläubigen gleichsam ein scharfes Auge hat, dass Er es wohl betrachte und erwäge. Siehst Du nun das Elend der Menschen an, so schaue doch auch unser Elend an. „In Deinen Händen stehen alle Dinge, darum kannst Du uns bald helfen. Du bist der Waisen Helfer.“ Wir sind die rechten Waisen, die keinen irdischen Vater haben; darum so hilf uns auch. Solche Wehklage des Herzens sieht und hört GOtt, weil er auch in unserm Herzen wohnt. Und, so GOtt die Angst der Kreaturen hört und sieht, Röm. 8,20., vielmehr die Angst des gläubigen Herzens. Und weil sonst der Elende in dieser Welt keine Hilfe hat, so ist Er gleichsam GOtt vor die Füße gelegt, weil Er ein GOtt ist, der die Elenden ansieht. Ob Er nun gleich mit Seiner Hilfe uns nicht alsobald entgegen läuft, sollen wir doch wissen, dass Ihm unser Elend zu Herzen geht, und wird der lange Verzug der göttlichen Hilfe uns gewiss auch zum Besten gedeihen. Es sagt Augustin: Wenn GOtt etwas langsam gibt, macht Er Seine Gaben damit ansehnlicher; Er entzieht sie nicht. Was lange gesucht, ist desto angenehmer. Was bald gegeben wird, wird auch bald vergessen. GOtt hält Dir das in guter Verwahrung, was Er so bald nicht geben will, damit Du besser im Gebet darum anhalten lernst. Der Streit währt desto länger, damit die Siegeskrone desto größer werde, sagt Gregorius.

Unser lieber GOtt weiß wohl, was und wie viel von zeitlichen Dingen uns nütze ist zu unserer Seligkeit. Wir sind über die Maßen schwach und krank, und wissen selbst nicht, was uns dient, wie die Kranken. Darum ist GOttes Sohn unser Arzt worden. Und wir sollen in Seinem Namen den Vater bitten. Wir müssen es dem Vater anheimstellen, wie viel Er uns geben will, damit wir uns an unserer geistigen Gesundheit nicht hindern. Daher sagt Augustinus: „Wenn ihr um geistliche und himmlische Dinge bittet, so bittet getrost und freudig, denn die versagt GOtt niemand. Wenn ihr aber um zeitliche Dinge bittet, so bittet mit Furcht, auf dass Er sie euch gebe, wenn sie euch nütze sind.“ GOtt nennt sich der Waisen Helfer. Die Weltkinder haben die Welt, die ihnen hilft. Aber der Gläubige hat seine Hilfe nicht auf Erden, sondern im Himmel. Darum ist er auch seliger, weil er GOtt zum Helfer hat. (Johann Arnd)

Predigten

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at/19/psalm_10_14.txt · Zuletzt geändert: von aj
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