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Psalm 102,1

Psalm 102,1

Andachten

Das konnte David von allen seinen Tagen bekennen, dass sie wie ein Rauch vergangen waren. So wenig man einen aufgeflogenen Rauch wieder sammeln und eine Spur davon finden kann, so wenig kann man die vergangenen Tage zurückrufen. Aber David empfand auch, dass unter den mancherlei Demütigungen seine Kräfte abnahmen und seine Tage verkürzt wurden. Bei dem Zunehmen der Jahre werden die Kräfte schwächer, und bei der Verkürzung unserer Lebenstage sinken wir endlich ganz kraftlos hin. Jetzt sind die kürzesten Tage im Jahre; aber der kürzeste wie der längste Tag im Jahre haben ihre Gleichheit darin, dass man an beiden viel Gutes unterlassen und viel Böses ausüben kann. Wie oft sind die kurzen Tage im Jahre gerade diejenigen, wo sich die Menschen am meisten den Sünden der Wollust, der Üppigkeit, des heimlichen Betrugs und so mancher Werke der Finsternis überlassen, weil sie sie für weniger schändlich halten, da sie nicht von der Sonne erleuchtet und von Menschen gesehen werden. Ach, es ist keine Finsternis, wo Gott ist. Er sieht uns immer in seinem Lichte. Und wie jetzt auf eine Reihe kurzer Tage doch wieder längere Tage folgen, so wird auch einst ein Licht des großen, letzten Tages alles entdecken, was im Finstern verborgen war. Selig, wer sich alsdann vor diesem Lichte nicht fürchten, sondern sich darauf freuen darf! – Gott sei Lob und Dank, dass Er uns Jer. 33,20-26 an den Bund erinnert, den Er mit Tag und Nacht gemacht hat, und daraus den Schluss zieht: so lange dieser Bund dauert, wolle Er auch seinen Gnadenbund halten. Es kann sein, das in der Erfüllung seiner Verheißungen uns zuweilen ein Tag zu kurz und einer zu lang wird; aber das hebt Seine Treue nicht auf. Er wird Sein Licht nicht ganz von uns nehmen und nicht uns uns selbst überlassen. Wir werden auch noch einmal fest werden, und das geschieht durch Gnade. Darauf bauen wir alle unsere Hoffnung, dass wir einmal, wenn es keine langen und kurzen Tage, sondern nur einen Tag geben wird, in dem keine Nacht ist, zum Anschauen des hellen Angesichts Gottes gelangen werden. Amen. (Friedrich Arndt)

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