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Lieder zu Psalm 9

Lieder zu Psalm 9

Wolfgang Dachstein

DEr törecht spricht: es ist kain got,
inn seinem gmüt und leben;
Sie sind verderbt in schandt und spot,
nach guttem sie nit streben.
Der Herr lugt auff der menschen kindt,
ob yemant Got sucht und verstund:
da warens all ab gefallen,
Gantz unnütz unnd voll arges muts,
jr kainer würckt etwas guts,
nit einer bey jn allen.

Jr ubelteter alle gmain,
wenn wölt jr euch bekeren?
Die mein volck fressen biß auffs bain,
gleich wie das prot verzeren.
Sie hand got nit gerüffet an,
in grosser forcht sie allweg stan
in jrem argen rechte,
Das stecket vol der bösen list,
macht sündt, da keine sünde ist:
Got ist im frummen geschlechte.

Des armen rath hand jr verletzt,
sein warnen unnd sein leren,
Darumb er hoffnung hat gesetzt
allain in Got den herren.
Wer gibt erlösung unser seel?
das hayl auß Sion Israel,
wann Got wirdt wider bringen,
Das er sein volck auß gefencknüß fürt,
sich Israel erfrewen wirdt
und Jacob sich entspringen.

Friedrich August Koethe - Der 9. Psalm.

Mel. Wie wohl ist mir, o Freund der Seelen rc.

Dir dankt, o Herr, mein ganzes Leben,
Und macht all' deine Wunder kund;
Ich will mich froh zu dir erheben,
Frohlocken dir mit Herz und Mund.
Du hast der Feinde Schar vertrieben,
Sie sind durch dich im Kampf geblieben,
Denn du führst meine Sach', mein Recht.
Du sitzest hoch, gerecht zu richten,
Die Gottvergessnen zu vernichten,
Und du vertilgest ihr Geschlecht.

Du hast dein Richterwort gesprochen!
Der Feinde Städte sind zerstört,
Ihr Schwert, ihr Panzer liegt zerbrochen,
Ihr Rühmen wird nicht mehr gehört.
Du bleibst in alle Ewigkeiten,
Wirst ein Gericht der Welt bereiten,
Und richten recht, wie du regierst;
Du bist der Armen Schutz, sie freuen
Sich dein, gewiss, dass du die Treuen
Niemals verlässest, noch verlierst.

Lobsingt Gott, der zu Zion wohnet,
Verkündet aller Welt sein Tun!
Er hört der Armen Schrei'n, und schonet
Nicht stets, die nie vom Freveln ruh'n.
Herr, sei mir gnädig! Sieh', die Bösen
Bereiten Jammer mir! Erlösen
Wirst du auch mich aus Todesbann;
Dass ich verkünde deine Taten,
Und wie du gnädig mich beraten,
Mich deiner Hilfe freuen kann.

In jene Grube sind gesunken,
In der sie uns zu fah'n gestrebt,
Die Feinde, die vom Wahne trunken,
Sich in ihr eignes Netz verwebt,
So zeugt der Herr, dass Recht Er schaffe,
Hinweg die Gottvergessnen raffe,
Die sich in ihrem Werk verstrickt.
Durch Ihn muss der Gerechte siegen,
Gottlose müssen unterliegen
Dem Schwert, das Er zur Rache schickt.

Vergessen wird Er nicht der Armen;
Die Hoffnung, die getreu allein
Baut auf sein herzliches Erbarmen,
Soll nimmermehr verloren sein.
Steh' auf, o Herr! in dem wir leben,
Komm zum Gericht! Nicht überheben
Lass sich das eitle Menschenkind!
Herr, beuge du die stolzen Geister,
Send' ihnen schreckend einen Meister,
Zu merken, dass sie Menschen sind!

Leo Juda

Dir, o Herr, will ich singen
uß gantzem hertzen mein,
In fröuden mich erspringen
zu lob dem Namen dein.
Dein wunderthaten alle
wil ich mit fröud und schalle,
din Namen frey, wie hoch der sey
preysen von yetz in ewigkeit.

2. Mein feind vor dir verjaget,
zu ruck gefallen sind,
Din krafft hat sy verzaget,
ja gar erschlagen gschwind.
Mein sach hast du geschlichtet
unnd all mein span gerichtet,
ich mocht gar nit, do fast du zgricht
im stul diner gerechtigkeit.

3. Die Heiden thust du bschelten,
die ungottsförchtig rott,
In rechtem widergelten
bringst du jr eer zu spott,
Du tilckst ab jren nammen
und rütst uß jren stammen,
das jrn fürhin gedacht sol syn
zu keinen eeren nimmerme.

4. Du fyend, hör uf trotzen,
bin schleitzen hat ein end!
Din gspött und auch din satzen
ist yetzund uß behend!
Die stee hasst du zerbrochen
in dinem rum unnd bochen!
Die dächtönuß jr wirt nun hinfür
vergessen immer ewigklich.

5. Gott aber unbewegig
hat sinen stul bereit,
Di wält zerichten ewig
mit recht und billigkeit.
Ein schutz und schirm der trengten
in angst und not versenckten,
sin hand er büt mitten im stryt,
das stündlin trifft er sicherlich.

6. Darumb uff dich sölln harren
mit styffer hoffnung die
In nöten hand erfaren
din Namen ye unnd ye.
Die dinen magst nit hassen,
deren hast nie kein verlassen,
die dich in not suchtend, o Gott,
unnd dir zu fleißt zegfallen stond.

7. Singend dem Herren alle,
des wonung Zion ist,
Und kündend uß mit schalle
sin art mitt aller frist!
Der trengten plüt unnd schryen
erforscht er, wo die syen,
der armen bitt vergißt er nitt,
jrs klagens ist er yngedenck

8. Biß fürhin allweg günstig,
o Gott, dem diener din!
Dein fyend ist noch brünstig,
sich an das ellend min.
Züch mich uß todes schlunde,
das ich din lob mach kunde
der statt Zion mit fröud won
dein hewil ußkünde menigklich.

9. Sy sind gesteckt die büben
mit spott unnd grosser schand
Verfallen in die grüben,
dies mir gegraben hand.
Mir hands ein netz verborgen,
darinn söln sy erworgen:
Gott wirt bekannt und weyt benannt,
so er sein raach und urteil übt.

10. Der schalck aber muß fallen,
im werck sinr eignen hend!
Des wil ich singen allen,
das sy allweg on end
Sölichs mit fleiß betrachtind,
der wercken Gottes achtind,
uff jn allein und sunst uff kein
jr hoffnung setzen alle zeit.

11. Zur hellen werdend scheiden
verstossen schnäll unnd drat
Der schalck mit sampt den Heyden,
der Gotts vergessen hat,
Die nit wöllend ermessen,
das Gott nit mag vergessen
in angst und not der armen rott,
vergeben ist jr harren nit.

12. Der schwach mensch wil sich regen
stand uf, o Herr, stand uf!
Du wöllst jn niderlegen
das nitt der schälken huf
Thuy überhand yetz nemmen!
din arm der woll sy temmen,
setz jnen bald ein meister gwalt,
das sy sich kennind menschen syn!

W.M.

13. Dem vatter in seim throne
sey lob, breiß und eer
Und sim einigen Sone
ewig und yemermer,
Dem tröster auch zu eeren
eim eingen Gott und Herren,
inn des herrschafft ligt alle krafft,
er lößt allein vonn feyndes macht.

Hans Sachs

Consitebor tibi domine in toto corde.
ICh wil dem Herren sagen danck
von gantzen meinem hertzen,
Vnd wil erzelen von anfanck
deine wunder on schertzen,
Ich wil mich frewen, frölich sein
vnd loben, Herr, den namen dein,
Du bist der aller höchste!

Mein feindt hast triben hynder sich,
sie sind zuruck gefallen
Vnd sind vmbkummen schnelliglich
vor deim angesicht mit schallen.
Mein recht vnd sach hast außgefürt,
auff deinem stul sitzst du geziert,
Du bist ein rechter Richter.

Die Heyden du gescholten hast
vnd vmbbracht die gotlosen,
Iren namen vertilget fast
ewig mit schanden mosen,
Die schwerdt des feynds haben ein endt,
jre Stet hastu vmb gewendt,
Ir dechtnuß ist vmb kummen.

Der Herr aber bleybt ewigklich
vnd hat sein stul bereyte,
Zu richten recht das erdterich,
zu regieren die leute,
Wann der Herr ist des armen schutz,
zur zeyt der angst thut er jn gutz,
Wenn sie der feindt durchächtet.

Darumb werden hoffen auff dich,
die deynen namen kennen,
Wann du verlassest nicht ewich,
die dich suchen mit threnen.
Lobet den herren zu Sion,
verkündet den leuten sein thon,
Er fragt nach jrem blute!

Des armen gschrey er nicht vergist!
sey mir genedig, Herre,
Sich an meyn ellend, wie das ist
vnter dem feyndt so schwere!
Der du mich erhebst auß dem todt,
das ich erheb deyn preyß, mein Got,
Vnd mich erfrew deins heyles.

Die Heyden sind versuncken stetz
in grub, die sie gmacht hetten,
Ir fuß ist gfangen in dem netz,
das sie vns stellen thetten,
Der herr ist bekannt vnd schafft recht,
der gotloß ist verstricket schlecht
Iom werck seiner hendt, Sela!

Die gotlosen müssen zur hell
kert werden mit jrm wesen,
Got wirdt des armen vngefel
nit also gantz vergessen,
Des armen Hoffnung, zuuersicht,
die selbig wirt mit nichte nicht
Ewigklich sein verloren.

Stee auff, Herr, das die menschen nicht
vberhand nem auff erden,
Auff das all heyden für gericht
vor dir gerichtet werden,
Vnd setz jn einen lerer, Herr,
das die heyden erkennen mehr,
das sie sind menschen, Sela!

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