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Lieder zu Psalm 51

Lieder zu Psalm 51

Matthäus Greiter

Miserere mei deus.

O Herre Gott, begnade mich,
nach deiner gütt erbarme dich!
tilck ab mein übertrettung
nach grosser deinr erbarmung!
Und wäsch mich wol, O Herre Got,
von aller meiner missethat
und mach mich rayn von sünden,
dann ich thu der entpfinden,
Und meine üsnd ist stät vor mir!
ich hab allain gesündt an dir,
vor dir hab ich übels gethon,
in deinen worten würst beston,
so man dich rechts erfuchet.

Sich, in untugent bin ich gmacht,
wie mich mein muter hat gebracht,
in sünden mich empfangen,
vil sünd hab ich begangen;
Zur warhait hastu aber lust
und gäbest mir auch, das ich wust
die weyßhait dein on sorgen,
die haimlich ist verborgen.
Entsündig mich mit Isopp schon,
das ich werd rayn, und wäsch mich non
schneeweiß, auch freud laß hören mich,
das die gebain werden frölich,
die du so hast zerschlagen!

Sich nit auf mein sündtlichen stat,
tilck ab all meine missethat,
Herr, wölst in mir erschaffen
ain rayn hertz, thu ich hoffen;
Willigen giast ernew in mir,
verwirf mich auch nit gar von dir,
nimm nit dein hailgen gayste
von mir, dein gnad mir layste!
Und laß mir wider kommen her,
den trost deins hayls, O Gott mein Herr!
der freye gayst erhalte mich,
die gottlosen will leren ich
deinn weg, sy zu dir keren.

Rett mich von der blutschulden not,
O Got, du meines hails ain Got,
das mein zung mög erkallen
dein ghrechtigkait ob allen!
Herr, thu mir auf die leftzen mein,
mein mund verkünd das lobe dein!
zum opffer hast kain luste,
ich geb es dir auch suste;
Brandopffer auch gleich allesampt
gfallen dir nit, seind nun ain tannt
vor deinen augen nur ain haß:
die opffer Gots seind aber das,
ain gar zerbrochner gayste.

Ain brochen und zerschlagen hertz
würstu nit werffen hinderwertz
und würst es nitt verachten,
das kan ich wol betrachten!
O Herre Gott, thu wol Zion
nach deinem gütten willen schon,
Hierusalem die mauren
werden wider erbawen!
Denn würst haben lust und freüd
zum opffer der gerechtigkeyt,
zu den Brandopffern deinen mut,
so wirt man dann die Kelber gut
auff deinen Altar legen.

Eer sey dem vater und dem sun,
als er von anfang was und nun,
und auch dem haylgen gayste,
der uns sein gnade layste,
Durch unsern Herren Jesum Christ,
der unser hayland worden ist
und hat uns gnad erworben,
ist für uns all gestorben,
Das uns die sünd nit schaden kan,
so wir wandlen auf seiner ban
in rechter lieb, hoffnung und glaub,
das uns der feynd die seel nit raub!
durch Jesum Christum, Amen!

Erhard Hegenwalt

Miserere mei deus

1. ERbarm dich meyn, o herre got,
nach deyner grossn barmhertzigkayt.
Wäsch ab, mach rain mein missetat,
ich kenn mein sünd und ist mir leid.
Allain ich dir gesundet han,
das ist wider mich stetigklich;
das böß vor dir mag nit bestan,
du bleybst grecht, ob du urtailst mich.

2. Sych her, in sünd bin ich geborn,
in sünd empfing mich mein muter;
Die warheit liebst, tust offenbarn
deiner weyßheit heimlich guter.
Bespreng mich, herr, mit Isopo,
reyn wird ich, wo du wäschest mich,
weysser dann schne, mein ghör wirt fro,
als mein gebein wirt frewen sich.

3. Herr, sich nit an die sünde mein,
thun ab all mein ungrechtikait
Und mach in mir das hertze reyn,
ain newen gaist in mir berayt.
Verwürff mich nit von deim angesicht,
dein heylig geyst wend nit von mir,
die freud deins heyls her zu mir richt,
der willig geist enthalt mich dir.

4. Die gotlosen wil ich deine weg
und die sünder auch thun leren,
Das sy von bösen, falschen steg
zu dir durch dich sich bekeren.
Beschirm mich, herr, meins heyls ain got,
vor deim urteil, durchs blut behut!
mein zung verkünd dein rechts gebot,
schaf, dz mein mund dein lob außbreit.

5. Kain leyplich opffer von mir heyschst,
ich hete dir das auch geben;
so nymm nu den zerknirschten geist,
betrübts und traurigs hertz darneben.
Verschmech nit, got, das opffer dein,
thun wol in deiner gütikait
dem berg sion, da christen sein,
die opffern dir gerechtigkayt.

Emanuel Christian Gottlieb Langbecker

Schaff in mir, Gott, ein reines Herz,
Du Quell der reinsten Triebe!
Wen Schuld befleckt, der fühlet Schmerz,
Freut sich nicht deiner Liebe.

2. D’rum gib mir einen neuen Geist,
Der vor der Sünde fliehet,
Durch Selbstverläugnung, Herr, Dich preist,
Auf Deinen Beistand siehet.

3. Verwirf mich, o mein Jesu, nicht,
Schenk‘ mir dein Wohlgefallen!
Gib Kraft, wenn mir’s an Kraft gebricht,
Den Glaubensweg zu. wallen!

4. Ach, nimm nicht seinen heiligen Geist
Aus meinem dunkeln Herzen!
Er ist’s, der mich zum Himmel weist
In meinen Sündenschmerzen.

5. Mit deiner Hülfe tröste mich
Bei meinem Thun und Treiben;
Im Glauben lehn ich mich auf Dich;
Herr, du wirst treu mir bleiben!

6. Und so erhalte denn in mir
Den Geist des Lichts, der Freude;
Eröffne mir die Himmelsthür,
Wann von der Erd‘ ich scheide!

Bartholomäus Ringwaldt

Im Ton: Durch Adams Fall ist ganz verderbt.

Ach Gott, erbarm dich über mich
Von wegen deines Namens,
Nicht auf mein Uebertretung sich,
Gedenk des reinen Samens,
Der als ein Held In diese Welt
Wahr Gott und Mensch erschienen,
Daß er uns dir In Knechtes Zier
Vollkommen möcht versühnen.

Von wegen des Verdienstes sein
Vergib mir meine Sünde,
Und mich von aller Angst und Pein
Gnädiglich entbinde,
Damit ich bin In meinem Sinn
Des Gwissens halb umgeben,
Welchs traurig ist, Mich nagt und frißt
Und kränkt mir Leib und Leben.

Sieh, ich bekenn mein Missethat
Und acht mich gar verloren;
Denn mich in Sünd mein Mutter hat
Empfangen und geboren,
Und bin ein Kind In Sünden blind,
Zum Guten gar ersterbet
Und überall Durch Adams Fall
An Leib und Seel verderbet.

Wenn du nun wolltst mit deinem Knecht
Nach seim Verdienst geberen,
So gschäh mir armen Sünder recht,
Ich könnt michs nicht erwehren,
Weiß aber wol, Daß man dir soll
In Sündennoth getrauen
Und alle Frist Auf Jesum Christ,
Den Schlangentreter, schauen.

In diesem mir auch gnädig sei,
Wasch mich mit seinem Blute,
Auf daß ich wieder frisch und frei
Erwach nach meinem Muthe
Und in Geberd Erfreuet werd,
Der ich war fast verkommen,
Weil du nun hast Der Sünden Last
Gänzlich von mir genommen.

So laß mich nun im Gnadenlicht
Dein Vaterherz erfinden;
Verbirg dein helles Angesicht
Von meinen groben Sünden
Und mach mir rein Das Herze mein
Durch deinen Geist von oben,
In welchem ich Mög stetiglich
Dich preisen, ehrn und loben.

Ich will die armen Sünder lehrn,
Daß sie nach meim Exempel
Sich solln von Sündn zu dir bekehrn
Und gehn in deinen Tempel
Und sich da auch Nach Himmelsbrauch
Von Sünd lan absolviren
Durch deinen Sohn, Der Gnaden Thron,
In dem wir jubiliren.

Herr, thu mir meine Lippen auf,
Dein Ruhm zu offenbaren,
Damit im Geist der arme Hauf
Dein Gnad auch möcht erfahren,
An welchem du Hast immerzu
Die beste Freud im Herzen
Und nimmest gern, Wenn sies begehrn,
Von ihnen all ihr Schmerzen

Welchs denn dein liebstes Opfer ist
Unter den Opfern allen,
Und thut dir nichts zu keiner Frist
So herzlich wolgefallen,
Als wenn man dir Mit Herzensgier
All Missethat erkläret
Und ohne Schein Im Glauben rein
Genad von dir begehret.

Geuß auf dein Volk des Himmels Thau,
Thu ihnen Hülf beweisen,
Auf daß dein Kirch, im rechten Bau
Erhalten, dich möcht preisen
Und dir so wol Mit Freuden voll,
Ein schönes Liedlein singe,
Und allezeit In G’rechtigkeit
Das recht Dankopfer bringe.

Bartholomäus Ringwaldt

Im Ton: Durch Adams Fall ist ganz verderbt.

Herr, bau dein‘ arme Christenheit,
Ihr Mauern fest beringe,
Dass sie dir in Gerechtigkeit
Des Glaubens Opfer bringe
Und immerdar
Auf dein Altar
Ihr heilig Farren lege,
Und in Geduld
NachIn aller Schuld
Ihrs hohen Amtes pflege.

Johann Anastasius Freylinghausen

Psalm 51,12-14.

Weise: Nun lasst uns den Leib begraben.

1. Schaff in mir, Gott, ein reines Herz,
Ein Herz, das sich stets himmelwärts
Aufschwinge und, von Sünden frei,
Mit Lust dir diene ohne Scheu.

2. Erneure, was verblichen ist
In mir durch Satans Trug und List;
Befestige den schwachen Sinn,
Dass nicht der Feind ihn reiße hin.

3. Dein Auge hat es wohl gesehn,
Was durch Betrug der Lust geschehn;
Ich bin nicht wert, dein Angesicht
Zu sehen; doch, Herr, zürne nicht.

4. Den Geist, das teure Liebespfand,
Durch deine Gunst mir zugewandt,
Nimm nicht, wie ichs verdient, von mir,
Weil ich gesündigt hab an dir.

5. Lass aber seiner Gnaden Kraft,
Die Fried und Freude in uns schafft,
Den Trost einflößen meinem Geist,
Darauf dein Wort uns hoffen heißt.

6. So werd ich auch ohn Furcht und Zwang
Mit Freuden richten meinen Gang
Zu deiner Ehr, nach deinem Wort,
Und selig sein so hier als dort.

7. Dem Vater, Sohn und heilgen Geist,
Der aller Blöden Tröster heißt,
Sei Preis, Dank, Ruhm und Herrlichkeit
Von nun an bis in Ewigkeit.

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