Lieder zu Psalm 14
Friedrich August Koethe - Der 14. Psalm.
Mel. Herr Gott, dich loben Alle wir rc.
Oder: Ach, Gott, wie manches rc. Oder: Komm, Gott Schöpfer rc.1)
Im Herzen sprechen frech die Toren:
Es ist kein Gott! Sie taugen nicht;
Sie sind in Sünd' und Wahn verloren,
Entfremdet von dem ew'gen Licht.
Ein Gräuel sind sie; da ist keiner
Der Gutes tu'. Vor Gott gerecht,
Unsträflich ist vor Ihm nicht Einer,
Und Jeder ein unnützer Knecht.
Der Herr schaut auf die Menschenkinder
Vom Himmel nieder, dass Er seh',
Ob Keiner klug, ob Alle Sünder,
Ob Keiner Gottes Wege geh'?
Nein! Abgewichen sind sie Alle,
Untüchtig Alle! Keiner treu!
Wie auch das Wort des Herrn erschalle,
Sie hören's nicht mit heil'ger Scheu.
Will denn kein Übeltäter merken,
Wie Gott, der Herr, kommt zum Gericht,
Und allen ungerechten Werken
Zuletzt ein strenges Urteil spricht?
Die sich vom Schweiß der Armen nähren,
Und fragen nicht nach Gottes Rat,
Sie werden Unheil nur gebären,
Die arge Frucht der Missetat.
Dann fasst sie endlich Furcht und Schrecken!
Doch die Gerechten zagen nicht;
Des Höchsten Hand wird sie bedecken,
Und Er ist ihre Zuversicht.
O, dass uns Hilf' aus Zion käme,
Ständ' uns Gott, der Erlöser, bei,
Dass unsre Last Er von uns nähme,
Und machte stark sein Volk und frei!
Dann wollten fröhlich wir lobsingen,
Im Herrn uns als Erlöste freu'n,
Ihm unsre besten Opfer bringen,
Und täglich unsern Dank erneu'n!
Martin Luther
„Dixit insipiens in corde“
Auf dem Ton „Salvum me fac“
1. Es spricht der Unweisen Mund wohl:
Den rechten Gott wir meinen;
Doch ist ihr Herz Unglaubens voll,
Mit Tat sie ihn verneinen.
Ihr Wesen ist verderbet zwar,
Vor Gott ist es ein Greuel gar;
Es tut ihr keiner kein Gut.
2. Gott selbst vom Himmel sah herab
Auf aller Menschen Kinden,
Zu schauen sie er sich begab,
Ob er jemand würd finden,
Der sein Verstand gerichtet hatt,
Mit Ernst nach Gottes Worten Tat
Und fragt nach seinem Willen.
3. Da war niemand auf rechter Bahn,
Sie warn all ausschritten,
Ein jeder ging nach seinem Wahn
Und hielt verlorne Sitten.
Es tät ihr keiner doch kein Gut,
Wiewohl gar viel betrog der Mut,
Ihr Tun müßt Gott gefallen.
4. Wie lang wollen unwissend sein,
Die solche Müh aufladen
Und fressen dafür das Volk mein
Und nährn sich mit seim Schaden?
Es sieht ihr Trauen nicht auf Gott,
Sie rufen ihm nicht in der Not,
Sie wolln sich selbst versorgen.
5. Darum ist ihr Herze nimmer still
Und steht allzeit in Forchten;
Gott bei den Frommen bleiben will,
Dem sie mit Glauben horchen,
Ihr aber schmäht des Armen Rat
Und höhnet alles, was er sagt,
Daß Gott sein Trost ist worden.
6. Wer soll Israel, dem armen,
Zu Zions Heil erlangen?
Gott wird sich seins Volks erbarmen
Und lösen, die gefangen.
Das wird er tun durch seinen Sohn,
Davon wird Jakob Wonne han
Und Israel sich freuen.