Lieder zu Psalm 125
Matthäus Greiter
Qui confidunt in domino
Nun welche hie jr hoffnung gar
auff Got den Herren legen,
Die bleiben steht unwanckerbar
und lond sich nit bewegen;
Ir glaub ist satt,
kain mangel hat,
von Gott hat er die stercke,
darumb spricht man:
sy werden bstan
gleych wie Zion der berge.
Dann umb die statt Hierusalem
da ist gar vil gebürge,
Damit der feynd kain zugang nem,
das er sy nit erwürge:
Also thut Gott
in aller not
sein glaubig volck umbgeben
und bey jm stan
von yetzund an
und biß ins ewig leben.
Got ist gerecht und alweg gut,
der wirt auch nit zu lassen
Der sünder und gottlosen rut
über die Gotsgenossen,
Auff das der ghrecht
nit werd geschmecht,
das er in sünd nit falle,
mit seiner hend
das doch Gott wend,
behütt die frummen alle.
O Herr, thu wol den frommen all,
die recht im glauben leben!
Die aber tretten in abfall
und sich in irrthumb geben,
Die wirt der Herr
verwerffen serr,
mit den sündern zerstören;
aber on fel
hab Israel
den friden Gottes Herren.
Johann Adam Lehmus
Die sich auf den Herrn verlassen,
Werden nie zu Grunde gehn,
Heißt ein Herz sie freudig fassen,
Denn sie bleiben feste stehn!
Wie in ew’gen Himmelshöhen
Gottes Stuhl bleibt herrlich stehen,
Steht sein Volk und Eigenthum!
Keine Weltmacht stürzt sie um.
Berge sind umher gepflanzet,
Wo Gott Salem gründen will.
So hat Gott sein Volk umschanzet;
Feinde, seht’s und stehet still!
Feinde, seht’s mit heiligem Schauer:
Gott wird uns zur feur‘gen Mauer!
Und Er bleibt’s in Ewigkeit.
Feinde, seht’s und fliehet weit!
Nein, das Scepter der Tyrannen
Drückt uns in die Länge nicht;
Bald wird sie der Herr verbannen,
Der der Stolzen Arm zerbricht.
Ja, das Häuflein der Gerechten
Weiß Er siegreich zu verfechten,
Daß es nicht zur argen Welt
Feig‘ und schwach hinüberfällt.
Stets ist Gott zum Schutz erbötig,
Wo Versuchung auf uns dringt,
Wo den Schwachen Hülfe nöthig,
Wo der Glaube weint und ringt;
o da eilet er zum Retten,
Tröstet Herzen, sprenget Ketten,
Bis der Schwächste auch als Held
Sich dem Feind entgegenstellt!
Aber, die den Herrn verlassen,
Und sich ihres Abfalls freun,
Die der Wahrheit Lehre hassen,
Und den Götzen Weihrauch streun,
Die an Gottes Heil verzagen,
Wird er donnernd von sich jagen,
Wie der Wind die Spreu verweht;
Denn die Wahrheit nur besteht!
Eduard Eyth
Die Gott vertrauen, wanken nie,
Der Mächt‘ge hält sie gut!
Ja, wie die Felsen stehen sie,
D’rauf Gottes Feste ruht.
Gebirge ziehn sich um die Pracht
Der heiligen Stadt herum;
Jehovah selbst, der Treue, wacht
Ringsum sein Heiligthum.
Nicht ewig bleibt her fromme Knecht
Von Feindeshohn bedeckt,
Nicht ewig bleibet ungerecht
Ihr Scepter ausgestreckt.
Die Guten bleiben nicht gesetzt
An des Verderbens Rand;
Sie tauchten fallend doch zuletzt
In Frevel ihre Hand.
Ach, führe sie zum ew’gen Glück
Aus Sünd‘ und Leid hinaus;
Die Bösen weise, Gott, zurück;
Dann Friede deinem Haus!
Burkard Waldis
Ein Trostpsalm, Daß Gott seine Kirch schützen vnd erhalten, vnd die Gottlosen stürtzen wölle.
1. Laß faren der Gottlosen rott
mit jren falschen lehren!
Laß vns trawen auff vnsern Gott,
auff Christum vnsern Herren!
Die jm vertrawn in aller fahr
wil Er mit gnad vmbgeben,
trösten vnd schützen jmmerdar
mit fristen leibs vnd leben
jetz vnd zu allen zeiten.
2. Der bösen reich wirt nicht bestan,
jr lehre nicht bekleiben,
Damit all vnglück richten an,
gar hart sich an vns reiben,
Sie dringen rein mit falscher lehr:
das wöllstu, Gott, vorkommen,
Ach, schütz dein heufflin, lieber HERR,
daß nicht zu letst die frommen
sich thetlich an jn rechen.
3. Du wöllest, HERR, die hertzen frumm
schützen vnd wol behüten
Vor jrer lehre falsch vnd krumm,
vor jrem trutz vnd wüten,
Vnd lassen die in jrem sinn
vnd jrrthumb wöllen bleiben
mit den verächtern richten hin,
auß deinem Reich vertreiben
vnd vns in frid erhalten.
4. Wir bitten, HERR himels vnd erdt,
du schöpffer aller dinge,
Gib, daß durch deinen Son so werdt
zum besten vns gelinge,
Was Er in seiner menscheyt fron
hat außgericht auff erden
durch geyssel, Creutz vnd dörnen kron,
wir dort theylhafftig werden
nach deiner Göttlichen güte.