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Lieder zu Psalm 103

Lieder zu Psalm 103

Johann Gramann

Nun lob, mein‘ Seel‘, den Herren,
Was in mir ist, den Namen sein!
Sein‘ Wohltat tut er mehren,
Vergiß es nicht, o Herze mein!
Hat dir dein‘ Sünd‘ vergeben
Und heilt dein‘ Schwachheit groß,
Errett’t dein armes Leben,
Nimmt dich in seinen Schoß,
Mit rechtem Trost beschüttet,
Verjüngt dem Adler gleich.
Der Kön’g schafft Recht, behütet,
Die leiden in sein’m Reich.

2. Er hat uns wissen lassen
Sein herrlich Recht und sein Gericht,
Dazu sein‘ Güt‘ ohn‘ Maßen,
Es mangelt an Erbarmung nicht.
Sein’n Zorn läßt er wohl fahren,
Straft nicht nach unsrer Schuld,
Die Gnad‘ tut er nicht sparen,
Den Blöden ist er hold.
Sein Güt‘ ist hoch erhaben
Ob den’n, die fürchten ihn.
So fern der Ost vom Abend,
Ist unsre Sünd‘ dahin.

3. Wie sich ein Mann erbarmet
Über sein‘ junge Kinderlein,
So tut der Herr uns Armen,
So wir ihn kindlich fürchten rein.
Er kennt das arm‘ Gemächte
Und weiß, wir sind nur Staub,
Gleichwie das Gras, von Rechte,
Ein‘ Blum‘ und fallend Laub,
Der Wind nur drüber wehet,
So ist es nimmer da:
Also der Mensch vergehet,
Sein End‘, das ist ihm nah.

4. Die Gottesgnad‘ alleine
Bleibt stet und fest in Ewigkeit
Bei seiner lieben G’meine,
Die steht in seiner Furcht bereit,
Die seinen Bund behalten.
Der herrscht im Himmelreich.
Ihr starken Engel, waltet
Sein’s Lobs und dient zugleich
Dem großen Herrn zu Ehren
Und treibt sein heil’ges Wort,
Mein‘ Seel‘ soll auch vermehren
Sein Lob an allem Ort.

5. Sei Lob und Preis mit Ehren
Gott Vater, Sohn und Heil’gem Geist!
Der woll‘ in uns vermehren,
Was er uns aus Genad‘ verheißt,
Daß wir ihm fest vertrauen,
Gänzlich uns laß’n auf ihn,
Von Herzen auf ihn bauen,
Daß uns’r Herz, Mut und Sinn
Ihm festiglich anhangen.
Drauf singen wir zur Stund‘:
Amen, wir werd’n’s erlangen,
Glaub’n wir aus Herzengrund.

Nikolaus Herman

Nun lob mein Seel dein Herrn und Gott,
Von ganzem Herzn ihn preise.
Gedenk mit Fleiß aller Wohltat,
Die er dir hat beweiset.
All dein Sünd hat er dir geschenkt,
Dein Missetat er nicht gedenkt,
Und heilt all dein Gebrechen.

2. Dein Leben rett er allezeit,
Allen Unfall er wehret.
Mit Gnad, Güt und Barmherzigkeit
Krönet er dich und ehret.
Herz, Mut und Sinn ist Freuden voll,
Das Gwissen gehab sich fein wohl,
Mein Mund sein Wohltat preiset.

3. Wie ein Adler verjünget sich,
Und kriegt spannen Gefieder,
So hat er neugeboren dich
Durchs Wort und sein Geist wieder
Der Herr schafft Grechtigkeit und Gricht,
Die Elenden verlässt er nicht,
Die Unrecht müssen leiden.

4. Sein Zorn währt nur ein kleine Zeit,
Sein Grimm sich gar bald leget.
Er schont menschlicher Gbrechlichkeit,
Unser Schwachheit er träget.
Er ist barmherzig und gütig,
Gnädig, geduldig, langmütig,
Die Sünder nicht bald strafet.

5. Wie ein Vater meint seine Kind
Und ihn als Guts erzeiget,
So ist Gott gegen uns gesinnt,
Sein Herz zu uns geneiget.
Wer ihn fürcht, traut und rufet an,
Den kann und will er nicht verlan;
Denn wir sind sein Geschöpfe.

6. Er weiß, dass wir sind Asch und Staub,
Und wie Gras auf dem Felde.
Ein Mensch fällt ab, gleichwie das Laub
Von Blumen in den Wälden.
Sein Gnad aber währt ewiglich,
Der sollen alzeit trösten sich,
Die nach seim Willen wandeln.

7. Mosen hat er sein Weg bericht,
Unds Gsetz lassen aufschreiben,
Auf dass Israel irret nicht,
Und bei seim Wort möcht bleiben.
Sein Wunder macht er ihn bekannt,
Da er sie mit gwaltiger Hand
Vom Pharao erlöset.

8. Im Himmel hoch sein Regiment
Führt er mit Gwalt und Ehren.
Ihm ghorchen alle Element,
Sein Macht kann Niemand wehren.
So lobt den Herrn, ihr Engelein,
Die ihr ausricht den Willen sein
Und sein Wort weit ausbreitet.

9. Ihr Heerscharen, lobt euren Gott,
Die ihr tut nach seim Gfallen,
Und richt mit Fleiß aus sein Gebot,
Lobt seine Werk mit Schalle.
Und du, mein allerliebste Seel,
Preis Gott, und sein Wohltat erzähl,
Rühm sie von ganzem Herzen.

Amen.

Nikolaus Herman

NU lob, mein Seel, dein HErrn vnd Gott,
von gantzem hertzn jn preise!
Gedenck mit fleis aller Wolthat,
die er dir hat beweiset!
All dein Sünd hat er dir geschenckt,
dein Missethat er nicht gedenckt
vnd heilt all dein gebrechen.

Dein leben rett er allezeit,
allen vnfall er wehret;
Mit gnad, gut vnd Barmhertzigkeit
krönet er dich vnd ehret,
Hertz, mut vnd sinn ist freuden vol,
das Gwissn gehab sich fein wol,
mein Mund sein Wolthat preiset.

Wie ein Adler verjünget sich
vnd kriegt spann new gefieder,
So hat er new geboren dich
durchs Wort vnd sein Geist wider.
Der HErr schafft Grechtigkeit vnnd Gricht,
die elenden verlest er nicht,
die vnrecht müssen leiden.

Sein zorn wehrt nur ein kleine zeit,
sein grim sich gar bald leget;
Er schont menschlicher gbrechligkeit,
vnser schwacheit er treget.
Er ist Barmhertzig vnd gütig
gnedig, gedultig, langmüütig,
die Sünd er nicht bald straffet.

Wie ein Vater meint seine Kind
vnd jn alls guts erzeiget,
So ist Gott gegen vns gesindt,
sein hertz zu vns geneiget:
Wer jn fürcht, trawt vnd ruffet an,
den kan vnd wil er nicht verlan,
denn wir sind sein geschöpffe.

Er weis, das wir sind asch vnd staub
vnd wie grass auff dem felde:
Ein Mensch fellt ab gleich wie das laub
von Blumen in den Welden,
Sein gnad aber wehrt ewiglich,
der sollen allzeit trösten sich,
die nach seim willen wandeln.

Mosen hat er sein weg bericht
vnds Gsetz lassen auff schreiben,
Auff das Israel jrret nicht
vnd bey seim Wort möcht bleiben,
Sein wunder macht er jn bekandt,
do er sie mit gwaltiger Hand
vom Pharao erlöset.

Im Himel hoch sein Regiment
fürt er mit gwalt vnd ehren,
Im ghorchen alle Element,
sein macht kan niemand wehren:
So lob den HErrn, jr Engelein,
die jr ausricht den willen sein
vnd sein Wort weit ausbreitet!

Ir Heerscharen, lobt ewren Gott,
die jr thut nach seim gfallen
Vnd richt mit fleis aus sein gebot,
lobt seine Werck mit schalle!
Vnd du, mein allerlibste Seel,
preis Gott vnd sein Wolthat erzel,
rhüm sie von gantzem hertzen! Amen.

Nikolaus Selneccer

1. Mein Seel lobt Gott zu aller Frist
und alles was nur in mir ist,
Mein Seel sein großen Namen ehrt
und alles was seinem Lob gehört.

2. Nun lob mein Seel den Herren gut
und was gut Er mir stetigs tut,
Der dir all deine Sünd vergibt
und allerzeit uns von Hertzen liebt.

3. Er heilt all dein Gebrechen groß,
erhält dein Leben on Unterlaß,
Erlöst dich auch vom bittern Tod,
errettet dich auß aller Not.

4. Er krönet dich mit reichen Grund,
in dir er Lust und Wonne hat,
Er deinen Mund auch fröhlich macht
und über dir mit Freuden lacht.

5. Er macht dich jüng dem Adler gleich
und läßt dich sein in seinem Reich,
Er schafft die G`richt und G`rechtigkeit,
daß dir nicht schadet unrecht noch Leid.

6. Er hat sein Weg denn Mose sein
und Israel, den Kindern sein,
Geoffenbart und Wissen lan
all sein Genad und all sein Tun.

7. Barmhertzig gütig ist der Herr,
duldtig, voll großer Gut und Ehr,
Er will nicht hadern immer fort
Noch Zorn halten hier und dort.

8. Nach unsern Sünde uns nicht richt,
nach unser Schuld er handelt nicht,
Wie wir leider haben verdient,
er selber sich mit uns versühnt.

9. So weit der Himmel von der Erd
und der Morgen von Abend frei,
Wirdt Er von uns die Sünde groß
und nimmt uns auf in Gnadens Schoß.

10. Wer in Furcht der hat sein Gnad,
wie Vater sein Kind lieb hat
Erbarmet er sich brüderlich
unser Leben wie Grass und Laub:

11.Denn er kennt woll das schwacher Mensch
und was wir sind für ein Gemäch
Daß wir sind Schlamm, Erden, und Staub,
unser Leben wie Grass und Laub:

12. Wenn der Wind Bläst und drüben weit,
bald sich verstellt und gar vergeht
Als wer es nie gewißt auf Erd,
so schnell der Mensch von Ihnen fort.

13. Aber die Gnad des Herren bleibt
von Evigkeit zu Ewigkeit
Über all so ihn vertrauen
und auf ihn mit Hertzen bauen.

14. Sein G`rechtigkeit auf Kindes Kind
bei so für die Bund halten sind
und denken an sein Wille groß
Wird wißt zu halten ihn on Unterlaß.

15. Der Herr hat seine Stütze bereit,
sein Reich auf Erd und Himmel weit.
Lobet den Herrn, das man hört
ihr starken Held und jedermann.

16. All die ihr seinen Willen tut,
ihr Diener und Heerscharen gut,
Lobet den Herrn, das man hört
die Stimm seins Worts und reine Lehr.

17. Lobet den Herrn alle seine Werk,
an allem Ort, all Kraft, und Stärk.
Mein Seel lobt Gott zu aller Frist
und alles was nur in mir ist.

Cyriakus Spangenberg

NUn lob mein seel den Herren,
den Herren Jesum Christ,
Willig von hertzen gerne!
nur alls, was in mir ist,
Das lobe sein Heylgen Nammen
vnd faß es all zusammen,
war er mir guts gethon.

Er hat die Sünd vergeben
vnd heylt die gbrechen all,
Vom Todt errett mein leben,
darumb ich jn loben soll,
Hat mich gekrönt mit gnaden,
gejschenckt für meinen schaden
sein groß Barmhertzigkeyt.

Mein Mundt er frölich machet,
sein lob zusingen frey!
Mein hertz mir wider lachet,
als obs Jung worden sey,
Er hilfft vns stäts zu rechte
vnd strafft das böß geschlechte,
welchs vns verfolget sehr.

Sein weg ließ er kundt werden
Mose, dem Gottes Mann,
Sein thun zeygt er auff erden
den Kindern Israel an:
Der Herr der ist Barmhertzig,
Gnädig vnd auch Gedultig
vnd sehr von grosser Güt.

Er würt nicht hadern immer
noch Ewig halten zorn,,
Nicht straffen nach den Sünden,
sunst wern wir all verlorn,
Er will auch nicht vergelten
mit peyn vnd stätem schelten
nach vnser Missethat.

Als weyt wir den Himmel sehen
vber die Erd gebreyt,
So soll sein Gnad auch stehen
vber all Gottsförchtig leut,
So fern der Morgen vom Abend
so weyt seind hingehaben
von vns die Missethat.

Gleich wie ein Vatter treget
mitleyden mit seim Kindt,
So ist der Herr beweget,
gen die, so gleübig seind:
Er kennet vnser Kranckheyt
vnd denckt an vnser schwachheit,
das wir nichts seind dann staub.

Ein Mensch in seinem Leben
ist gleich wie Graß im Feld,
Blüet wie ein Blum gar eben
vnd doch bald hinweg fellt:
Wann nur der Wind drauff gehet,
alsdann sie nicht bestehet
vnd kennt jr stett nicht mehr.

Doch bleibt des Herren Gnade
in alle Ewigkeyt
Bey den, so Gottsforcht haben,
vnd sein Gerechtigkeyt
Auff Kindts Kind, so verbringen
sein Bundt vnd auch bedenken
sein gebott, das sie die thun.

Der Herr sein Stul bereyt hat
vnd gsetzt ins Himmelreych,
Sein groß vnd herrlich Maiestat
herrschet vber alles gleich:
Darumb lobt jn, Engel vnd Helden,
thut sein befelch vermelden,
das man seins Worts Stimm hör!

Nun lobt den Herrn mit schalle,
jr Scharen vnd Himmel Hör!
Darzu, jr Diener alle,
sein willn verbringt nun mehr!
Es lob sein Werck den Herren
an allem Ort auf Erden!
lob jn auch, mein Geyst vnd Seel!
Halleluia.

Unbekannter Verfasser

Lobe den Herren, du meine begnadigte Seele!
Nichts ist ja herrlicher, was ich zu preisen erwähle.
Dringe herfür,
Was da nur lebet in mir!
Lobe doch, rühm‘ und erzähle!

2. Heilig ist Gott! wer hat je Ihn nach Würden gepriesen,
Wie Er den Seelen unendliches Gutes erwiesen?
Selige Pflicht!
Seele, vergiß es doch nicht;
Rühme den Herrn, und nur diesen!

3. Der dein Gebrechen geheilt, dir die Sünden vergeben,
Der dich befreit vom Verderben und schenkt dir das Leben,
Der dich verschont,
Nicht mit der Hölle gelohnt,
Daß du in Klarheit darfst schweben!

4. Der deine Lippen zu Psalmen voll Innigkeit bringet,
Der, wie den Adler, mit herrlicher Huld dich verjünget,
Der dir gibt Licht
Seele, verdient Er es nicht,
Daß man Ihm danket und singet?

5. Siehe, Er schaffet dir Recht, wenn du Unrecht gelitten;
All seine Heiligen kennen des Heiligen Sitten.
Er hat gewacht,
Und an die Seinen gedacht,
Daß sie stets siegreich gestritten.

6. Gott ist voll Gnade, Barmherzigkeit, Langmuth und Güte;
Zürnet auch über den Seinen sein heilig Gemüthe,
löset er doch
Bald sie vom drückenden Joch,
Wenn sie sich wenden zur Güte.

7. Frommen, die sich vor Ihm scheuen, ertheilt er den Segen,
Lässet die Strafen von ihnen sich ferne bewegen.
O wie so gut
Ist, was er denket und thut!
Wenn wir nur beugen uns mögen.

8. Läßt’s nicht ein irdischer Vater zu Herzen sich gehen,
Wenn er die Kinder in Nöthen und Jammer muß sehen?
Gleichergestalt
Fühlt es sein Vaterherz bald,
Wenn wir uns beugen und flehen.

9. Willig erbarmt er sich seiner gehorsamen Knechte,
Denn Er erkennet, wie wir ein vergänglich Geschlechte!
Sind wir nicht Staub,
Gräser und fallendes Laub,
Und ein verweslich Gemächte?

10. Aber die Gnade wird stehen in ewigen Tagen,
Welche der Herr will für seine Begnadigten tragen!
Kinder der Zeit,
Die nur das Eitle erfreut,
Solche nur müssen verzagen.

11. Gott hat im Himmel den Thron zum Gerichte bereitet.
Himmel und Erde für seine Getreuen Er leitet.
Seliges Jahr,
Wann Ihn die himmlische Schar
Einst zum Gerichte begleitet!

12. Siehe, sein Reich, es umfasset was unten und oben!
Bald sind die Reiche der Welt vor dem Höchsten zerstoben!
Himmlischer Chor,
Seraphim, tretet hervor,
Unsern Beherrscher zu loben!

13. Gebet, ihr feurigen Engel, verkündet und saget
Allen, die je nach Jehovah’s Regierung gefraget,
Rühmt hier und dort
Sein unverbrüchliches Wort!
Tröstet, was klagt und verzaget!

14. Lobet den Herrn den gewaltigen König der Ehren!
All seine Werke, laßt Jubel und Lobgesang hören!
Seele, auch du
Tritt mit Frohlocken herzu,
Sing‘ Ihm mit himmlischen Chören!

unbekannter Verfasser

Hier ist mein Fels, hier will ich stehen!
Gott, mein Gesang, mein Psalm, mein Lob!
Eh noch mit ihrer Berge Höhen
Die Welt aus Wassern sich erhob,
Warst Du schon da, schon Gott wie heut,
Schon Vater einer Ewigkeit.

2. Dein Odem bläs’t in Staub der Erden,
Der plötzlich aufwallt, niedersinkt
Und Menschen sterben, andre werden,
So bald dein Arm aus Wolken winkt.
Wir Staub aus Staub, von gestern her,
Du ewig, ewig eben Der!

3. Dir ist die Zeit von tausend Jahren
Und eine Stunde einerlei;
Und eines Menschen Tage fahren,
So reißend wie ein Strom vorbei.
Sein Leben fliehet wie ein Traum,
Wie Schatten, wie ein Wasserschaum.

4. Wie wallend Gras im feuchten Thale,
Das noch des Morgens blühend steht,
Und nun versengt vom Mittagsstrahle,
Durch Schnitterhände hingemäht:
So ist ein Mensch, o Gott vor Dir!
So blühen, fallen, welken wir.

5. Das ist dein Zorn, daß wir vergehen,
Das ist dein Grimm und dein Gericht!
Denn alle unsre Sünden stehen
Entblößt vor deinem Angesicht!
Wie ein Geschwätz, wie Märchen fliehn
Des Menschen Jahre vor Dir hin.

6. Das kurz gesteckte Ziel der Tage
Ist siebzig, höchstens achtzig Jahr;
Ein Inbegriff von Müh‘ und Plage,
Auch wenn es noch so köstlich war.
Geflügelt eilt mit uns die Zeit
In eine lange Ewigkeit.

7. Herr, so verleihe, daß am Grabe
Ein jeder Sünder seinen Tod
Und jenen Stuhl vor Augen habe,
Der mit Gericht und Hölle droht!
Flamm‘ den Gedanken in ihm an,
Der wahre Klugheit zeugen kann.

8. Nun eilet hin, ihr Menschentage!
Schnell wie ein Strom von Felsen stürzt,
Stürzt schneller, so wird doch die Plage
Des Lebens einmal abgekürzt.
Wie Wolken, die der Wind zerstreut,
Wie Sonnenlauf sei meine Zeit.

9. Hier ist mein Fels, hier will ich sitzen
Gott heißt der Fels, mein Psalm, mein Lob!
Eh‘ noch die Welt mit Felsenspitzen
Aus Wasserstrudeln sich erhob,
War er schon Gott, schon Gott wie heut‘,
Schon Vater einer Ewigkeit!

Burkard Waldis

Benedic anima mea.
MEin seel lobt Got zu aller frist,
was in mir ist
seinn heylgen namen ehret!
Mein seel lobt Gott zu aller frist
und nit vergißt
was zu seim lob gehöret!
Der uns groß gut auch täglich thut,
vns hertzlich liebt, all sünd vergibt,
Heylet all vnsern schaden
auß güt vnd lauter gnaden.

Der mein leben vom todt erlößt,
mich täglich tröst,
mit gnad und guten krönet,
Der meinen mund stedts frölich macht
mit freuden lacht
und all meins thuns verschonet;
Er macht mich jung und frisch zum sprung,
er schaffet recht dem armen knecht,
Den die Gottlosen neiden,
und alln, die unrecht leiden.

Er hat sein wege wissen lon
des Amrams son,
Israel seine sitten;
Der HERR ist von hertzen gnedig
und barmhertzig,
von gduld vnd grosser güten!
Vnsr missethat in vngenad
er nicht gedenckt, die Sünd vns schenckt,
Zorn will er nicht behalten,
die gnade leßt Er walten.

Nach vnsern Sünden vns nit richt,
handelt auch nicht
wie wirs haben verdienet;
Die missethat auch nicht vergilt,
nach größ der schuld
mit gnaden vns versünet,
Im himel weit, auff erden breyt
leßt walten gnad an rechtes stadt
Vbr alle, so jn forchten
vnd seinem willn gehorchen.

So weit da ist der Morgenstern
vom Abend fern,
wirfst von vns vnser sünde,
Wie ein Vatter mitleiden tregt,
keinn zorn erregt
vbr seine lieben kinde,
Der maß auch Gott mitleiden hat,
erbarmet sich so vetterlich
Vbr all, die jn belieben,
er wil sie nicht betrüben.

Dann Er kennt wol das schwach geschlecht
vnd sein gemecht,
daß wir sein schlam vnd erden;
Des menschen leben ist wie staub,
wie graß vnd laub,
grünt, wies wolt etwas werden:
Wann der windt weht vnd drüber geht,
bald sichs verstelt, zu boden felt,
Verschwindt in einer stunden,
sein statt wirt nimmer funden.

Abr sein gnad wert von Ewigkeyt
zu Ewigkeyt
vbr all, so jm vertrawen,
Sein grechtigkeyt zu kindes kind,
die seinen bund
halten vnd auff jn bawen,
Den glauben han,
gedencken dran
vnd seinen willn auch gern erfülln,
Nach seinen gebotten leben,
die Er jn hat gegeben.

Der HERR hat seinen stul bereyt
im himel weit,
sein reich herscht vber alle;
Auff erd man auch sein wort verkündt
mit vollem mund
reichlich mit großem schalle.
Die Engel schon seinn willen thun,
manch starcker held sein wort vermelt,
Daß Euangelion leren,
all welt sein stimm muß hören.

Lobet den HERRN sein diener gar,
jr heere schar,
die jr thut seinen willen!
Lobet den HERRN all seine werck,
all krafft vnd sterck,
die seinn befehl erfüllen!
An allem ort erkling sein wort
in seinr herrschaft mit aller krafft,
Für all sein thewre gaben
mein seel den HERRN sol loben!

Predigten

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