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Psalm 1 - Lieder

Psalm 1 - Lieder

Johann Anastasius Freylinghausen

Weise: Schönster aller Schönen, meines Herzens Lust.

1. Wohl dem, der nicht wandelt in der Bösen Rat,
Und der keinen Teil nimmt an der Sünder Tat;
Der den Spötter fliehet und sich ihm entziehet,
Wenn er Trug und List in seinem Sinn vor hat.

2. Wohl dem, der mit Freuden und mit Lust erwägt,
Was uns Gott vom Himmel durch sein Wort vorlegt;
Der drauf fleißig achtet, der es recht betrachtet
Und, dran alles liegt, es tief ins Herze prägt.

3. Er ist zu vergleichen einem Baum am Fluss,
Der auch, wenn es dürr ist, Frucht bringt ohn Verdruss,
Dessen Blätter bleiben und sich nie zerreiben;
Was er macht ihm alles wohl gelingen muss.

4. Aber die Gottlosen sind wie leichte Spreu,
Blühen sie gleich heute, morgen sind sie Heu.
Wenn der Herr wird kommen zum Trost aller Frommen,
Werden jene fühlen, dass Gott Richter sei.

5. Er wird ihnen lohnen, wie sie es verdient,
Und weil sie in Zeiten sich nicht ausgesühnt
Mit ihm, wird sein Schrecken flutenweis sie decken,
Wenn der Frommen Schar hingegen vor ihm grünt.

6. Jesu, großer Richter, wahrer Menschensohn,
Der du mit dem Vater sitzest auf dem Thron,
Lass mich Sünde hassen und, was gut, nicht lassen,
Bis du kommst, und mit dir kommen wird dein Lohn.

Johann Freder

Beatus vir, qui non abiit.
WOl dem, de neene gemeinschop hat
mit der Godtlosen Rade und dadt,
Noch zp den wech der Sünders tritt,
dar spotters sitten ock nicht sitt!

Wol dem, de thom Gesett des Herrn
hefft lust und de syn wordt hört gern,
Dar dencket an beide dach und nacht,
dat sulff mit vlite und ernst betracht!

De ys als ein geplanter Bom
am Waterbeken gron und schon,
De früchte bringet tho syner tydt,
syne Bleder de vorwelcken nicht.

Wat solck ein Man anfengt und deit,
dat sulue glücklich vo sick geit,
Syn Seele, Eere, Lyff und Gudt
hefft Godt de Herr in truwer hudt.

Godtlose lüde sint nicht also,
de sind gelick als Kaff und Stro:
Als dat vorstrouwet ein starcker wint,
also ere wesent ock vorschwint.

Idt kan nicht bliuen noch bestan
in dem Gerichte ein Godtloß Man,
Nen Sünder ock in der gemein,
dar de Gerechten vorsamlet sein.

De Herr den wech der gerechten kendt,
godtloser wech hefft baldt ein endt,
Se möthen werden gantz tho nichte,
wenn se nu kamen vort Gerichte.

Andreas Knopken

Beatus vir.
WOl dem, de recht syn wanderent leth
ym rade der Godtlosen,
Noch up den wech der sünder tredt,
noch sittet dar spotters kosen,
Sonder hefft syn lust gemein
yn des HEREN gesett allein,
redet daruan doch unde nacht.

So ein boem wert he geplantet syn
by guden waterbeken,
welcker frucht bringet thor tidt syn,
syn bladt wert sick nicht sweken,
Wat he anfenget wert glücklick stan,
so de Godtlosen möthen ghan
gelick das kaff vor dem winde.

De Godtlosen yn dem gerichte
werden nicht bestande bliuen,
Noch de sunder by dem gerechten nicht,
de se sick suluen vordriuen.
Wente Godt kendt der gerechten weg,
öuerst alle der Godtlosen steg
wert dorch syne gewalt umme kamen.

Ludwig Oeler

WOl dem menschen, der wandelt nit
in dem weg der gottloßen,
Noch uff den weg der sünder drit,
noch sitzt, da spötter kosen,
Sonder hat sein lust gemein
in des Herren gesetz allein
und redt das tag und nachte.

Der würt sein wie ein baumes pflantz
bey guten wasser bechen,
Der sein frücht bringt in summers glantz,
sein blat würt sich nit schwechen:
Was er anfacht, würt glück bey seyn,
so die gotlosen faren hyn
gleich wie sprewer von winden.

Die gotlosen in dem gericht
werden nit steen beleyben,
Auch sunder bey gerechten nicht,
sye werden all vertriben,
Dann gott kent der gerechten weg
und aber der gotlosen steeg
würt durch sein gewalt umbkommen.

Eer sey dem vatter und dem sun
und auch dem heilgen geiste,
Als es in anfang was und nun,
der uns sein gnade leiste,
Das wir wandlen in seinem pfad,
dz uns die sünd der seel nit schad!
wer dz begert, sprech Amen!

Adolf Patze

Wohl dem, der nicht wandelt
Nach Gottloser Rath,
Nicht in Lüsten wandelt
Auf der Sünder Pfad!
Wohl dem, der sich findet
Von den Spöttern fern,
Sel’ge Lust empfindet
Am Gesetz des Herrn!

Wohl dem, der vom Worte
Redet Tag und Nacht,
Nicht am Sündenorte
Mit den Thoren lacht!
Der gleicht einem Baume,
Der gepflanzet steht,
Wo am Baches-Saume
Sanfte Kühlung weht.

Frucht, die golden glänzet,
Schmückt so lieblich ihn,
Und sein Haupt umkränzet
Unverwelklich Grün.
All sein thätig Regen
Ist von Heil umweh’t;
Und der Herr gibt Segen,
Daß es wohl geräth.

Aber weh‘ Gottlosen!
Sie vergehn wie Spreu;
Denn des Glückes Rosen
Bleibt nicht lange treu.
Wie der Wind zerstreuet
Dürrer Wüste Staub,
Sind sie, wenn Gott dräuet,
Seines Zornes Raub.

Nicht besteh’n die Sünder,
Wenn einst im Gericht
Ueber Erdenkinder
Gott den Stab nun bricht!
Und wo zu Gemeinen
Durch der Liebe Band
Sich Gerechte einen,
Werden sie verbannt.

Der Gerechten Pfade
Sind dem Herrn bekannt,
Seine mächtige Gnade
Segnet ihre Hand;
Doch gottlosem Treiben
Hemmet Er die Bahn,
Schnell will Er zerstäuben
Ihres Stolzes Wahn!

Nicolaus Selneccer

1. Wohl dem, der nicht wandelt im Rat
der Gottlosen geschwinde,
und nicht sein Füß’ in dem Weg hat,
da Sünder sich tun finden,
noch sitzet, da die Spötter sind,
die alles tun verachten,
was Gott redet, tut und befind’t,
das pflegen sie verlachen.

2. Sie lehren wohl und sind hoch dran,
haben das Amt und Ehre,
sie geben großen Schein davon
mit ihrer stolzen Lehre.
Wenn man es aber recht besieht,
so ist es Schand und Spotte,
welch’s bald vergeht, als wär es nicht,
mit aller argen Rotte.

3. Laß Sekten sein und Lügen viel,
die jetzund hero laufen,
halt dich ans G’setz des Herren still,
laß aneinander raufen.
Wer nicht will ruhen, der mag’s tun,
sein Abenteu’r erjagen,
er wird bekommen seinen Lohn,
darob er ja soll zagen.

4. Wohl dem, der Lust hat an dem Wort,
welch’s Gott der Herr selbst bringet,
wer Tag und Nacht das gerne hört
und stetig danach ringet.
Der ist wie ein gepflanzter Baum
an frischen Wasserbächen,
an schönem Ort und weitem Raum,
den nichts übels kann schwächen.

5. Er bringt sein Frucht zu rechter Zeit,
sein Blätter nicht umkommen.
Also ein G’rechter: was er gibt,
bringt Gut’s und lauter Frommen.
Es tob’ die Welt, Teufel und Tod,
so muß er doch ausrichten,
was Gottes Will in ihm vorhat,
hier gilt kein arges Dichten.

6. Aber so sind die andern nicht,
die Gottes Wort verachten,
wie Spreu vom Wind zerstreut, verbleicht
all ihr Anschläg’ und Sachen.
Darum nicht sollen bleiben sie
in G’mein der Christen alle,
ihr Nam’ und Lehr vergeht auch hie
in diesem Leben balde.

7. Siehe, nacheinander Schwärmer viel
zu unser Zeit und Leben.
Was ist gewes’n ihr letztes Ziel
denn Schmach, Greu’l, Tod und Beben?
Kein Amt ist nicht geblieben ihn’n,
kein G’richt, kein Nam’ auf Erden,
es ist all’s ganz und gar dahin,
wie Staub hat’s müssen werden.

8. Wie kommt es doch? Das sag ich fein:
der Herr ist selbst der Richter,
er kennt den Weg der G’rechten sein,
er ist der beiden Schlichter.
Er scheid’t die Sein’n von Buben bös,
die Gottlosen verderben
mit ihrem Weg, Lehr’, Werken groß
müssen sie ewig sterben.

9. Ach Gott, laß mich sein in der Zahl,
der’n Weg du kennest balde,
dieweil doch schwebet überall
groß Sünd gar mannigfalte.
Laß mich g’wiß sein, daß ich bin dein,
daß dir mein Tun gefalle,
ob gleich die Welt vom Leben mein
urteilt arg überalle.

Christian Spieker

Wohl dem, der seinem Gott vertraut
Und fest auf Jesum Christum schaut
In Freud' und Drangsals Hitze,
Nicht wandelt in Gottloser Rath
Und nicht betritt der Sünder Pfad
Und flieht der Spötter Sitze.

Sein liebster Schatz, sein höchster Hort,
Ist Gottes Gnad' in Christi Wort,
Die kann ihm nichts entreißen;
Er redet von ihr Tag und Nacht
Und kann der Liebe Wundermacht
Doch nie genugsam preisen.

Er gleicht dem Baum am Bach gepflanzt:
Gewurzelt tief und wohlumschanzt,
Scheut er nicht Sturm und Wetter;
Er sproßt und blühet und gedeiht,
Trägt reiche Frucht zu seiner Zeit
Und ewig grüne Blätter.

Und wuchs empor sein letzter Zweig,
Heißt Gott den Baum in seinem Reich
Am Strom des Lebens stehen.
Doch Sünder ohne Buß' und Reu'
Wird Gottes Odem einst wie Spreu
Von ihrer Stätte wehen.

Amen!

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