Siehe, ich bin zu leichtfertig gewesen, was soll ich antworten? Ich will meine Hand auf meinen Mund legen. Ich habe einmal geredet, darum will ich nicht mehr antworten, zum andermal will ich's nicht mehr tun.
Im Leiden sollen wir uns hüten vor aller Ungeduld und ungläubigem Murren, was eine schwere Sünde wider Gott ist. Da heißt es bei einigen: das Leiden ist gar zu schwer, sonst wollte ich's wohl mit Geduld leiden; aber man gedenke, ob man nicht dieses oder jenes etwa wohl möchte ausstehen können, da wir etwas von leiblichem Nutzen davon wüssten; warum denn nicht auch um Gottes willen und aus Liebe zu ihm. Gedenke auch immer dabei, wie viel mehr du mit den Sünden verschuldet hättest, wenn Gott nach denselben mit dir verfahren wollte; warum solltest du denn nicht das Wenige, das er auflegt, mit Geduld leiden und ihn damit preisen. Verspüren wir Ungeduld, so wollen wir dagegen beten, und uns demütigen, auch wider unsere Weichlichkeit und Zärtlichkeit, aber nicht wider Gott klagen. Glauben an Gottes Wort, die Erinnerung an unsere Taufe und da wir zur Kreuzestaufe berufen sind, auch der Genuss des heiligen Abendmahls wird die Geduld uns stärken. (Dr. Spener im evangel. Glaubenstrost.)