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Hiob 27,5

Hiob 27,5

Andachten

Bis dass mein Ende kommt, will ich nicht weichen von meiner Frömmigkeit: von meiner Gerechtigkeit, die ich habe, will ich nicht lassen.
Die Freunde Hiobs glaubten, es müsse in dieser Welt allen Frommen wohl und allen Gottlosen übel gehen. Weil es nun dem Hiob sehr übel gegangen war, so schlossen sie daraus, er sei kein frommer Mann gewesen, und predigten ihm deswegen Vieles von der Buße und Besserung seines Lebens mit der angehängten Verheißung, dass es ihm alsdann wieder wohl gehen werde. Allein dieses Alles war in den Wind geredet; denn Hiob war einer von den Gerechten, welche der Buße nicht bedürfen, und sollte zu seiner Zeit ein Beispiel werden, woran man erkennen könnte, dass Gott auch den Heiligenaus wichtigen und heilsamen Ursachen viele Leiden auflege. Er verteidigte sich also zuweilen wehmütig und zuweilen heftig gegen die Reden seiner Freunde, und sagte unter Anderem: bis dass mein Ende kommt, will ich nicht weichen von meiner Frömmigkeit: von meiner Gerechtigkeit, die ich habe, will ich nicht lassen. Er gab mir diesen Worten zu verstehen, dass er bis an sein Ende nicht aufhören wolle zu behaupten, dass er ein frommer und gerechter Mann sei, ob er schon von Anderen für einen Heuchler gehalten werde; wie ihn denn sein Gewissen auch damals seines ganzen Lebens halber nicht beiße, oder keines Lasters beschuldige. Wollte er aber diesen Ruhm bis an sein Ende behaupten, so musste er auch bis an sein Ende fromm und gerecht bleiben; denn wenn er’s nicht geblieben wäre, so hätte sein gutes Gewissen und seine Freimütigkeit, mit welcher er den Beschuldigungen widersprach, auf einmal zu Boden fallen müssen.

Ein Christ muss in der Welt durch Ehre und Schande, durch böse Gerüchte und gute Gerüchte gehen. Gleichwie ihn Einige für ein frommes Kind Gottes halten, also halten ihn Andere für einen Heuchler und Bösewicht, oder für einen schwachen und törichten Menschen. Alle diese menschlichen Urteile aber vergehen bald wieder wie ein Nebel; weswegen Paulus 1 Kor. 4,3.4. schrieb: mir ist’s ein Geringes, dass ich von euch (Korinthern) gerichtet werde, oder von einem menschlichen Gerichtstag – der HErr ist’s, der mich richtet. Weil aber der HErr uns Alle richtet, so ist nötig: dass wir bis an unser Ende lauter und unanstößig seien, in der Wahrheit wandeln, Glauben und ein gutes Gewissen bewahren, und in demjenigen, das uns befohlen ist, treu erfunden werden. Wenn wir in diesem Allem nur Gott offenbar sind, und von Ihm erkannt werden, so kann uns genügen: doch müssen wir uns dabei immer auch an dem Gewissen der Menschen beweisen; und diejenigen Menschen, welche die Stimme ihres Gewissens hören, werden uns als treue und redliche Diener Gottes erkennen; auch wird Gott immer einige Seiner Kinder zur brüderlichen Liebe und vertraulichen Verbindung mit uns neigen, dass wir fest an einander halten können, in Einem Sinn und in einerlei Meinung, 1 Kor. 1,10. Wer den Lauf gut anfängt, erweckt eine gute Hoffnung von sich: wer ihn aber wohl vollendet, empfängt die Krone der Gerechtigkeit. (Magnus Friedrich Roos)

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