Nehemia 10,1
Andachten
„Und in diesem allen machen wir einen festen Bund.“
Es gibt in unsern innern Erfahrungen manchen Anlass, bei welchem wir mit allem Recht und zu unserem Besten unsern Bund mit Gott erneuern. Nach der Wiederherstellung von einer Krankheit, wo uns wie dem König Hiskia wieder eine Reihe von Lebensjahren zugelegt ist, sollten wir dieses nie unterlassen. Nach der Erlösung aus irgendeiner Trübsal, nach welcher uns neue Freuden geschenkt werden, wollen wir auch wieder unter das Kreuz auf Golgatha flüchten und unsre Hingabe an Gott erneuern. Besonders aber wollen wir dies tun, wenn wir durch eine Sünde den Heiligen Geist betrübt, oder die Sache des Herrn durch unser Benehmen verunehrt haben; dann wollen wir auf das Blut sehen, das uns weißer machen kann denn Schnee, und uns aufs neue dem Herrn weihen. Aber wir sollten nicht nur durch unsre Prüfungen und Leiden uns dazu antreiben lassen, unsre Hingabe an Gott zu erneuern und zu bekräftigen, sondern auch unser Wohlergehen sollte uns dazu aufmuntern. Wenn uns je solche Führungen zuteil werden, dass wir ausrufen müssen: „Das ist Throngnade,“ dann wahrlich sollten wir, die unser Gott gekrönt hat, auch wieder Ihn krönen; wir wollen hervortragen alle Kleinodien des göttlichen Reichsschatzes, die in der Schatzkammer unsres Herzens aufgehäuft sind, und wollen Gott ruhen lassen auf dem Thron unsrer Liebe, der mit königlichem Schmuck geziert ist. Wenn wir lernen wollten, aus unsrem Wohlergehen Segen zu ziehen, so hätten wir nicht so manche schwere Heimsuchung nötig. Wenn wir aus einem Kuss alles Gute, was uns daraus zufließen kann, uns aneignen würden, so brauchten wir uns nicht so oft mit der Rute züchtigen zu lassen. Haben wir kürzlich einen Segen erfahren, auf den wir kaum zu hoffen wagten? Hat uns der Herr auf einen hohen Felsen gestellt? Können wir von dem Reichtum der Gnade singen? Dann ist der Tag erschienen, wo wir mit unsren Händen die Hörner des Altars fassen und sagen sollen: „Binde mich hier mit Seilen Deiner Liebe, die ewig dauern.“ Wenn wir die Erfüllung neuer Gottesverheißungen nötig haben, so wollen wir aufs neue bitten, dass unsre alten Gelübde nicht mögen zuschanden werden. Lasst uns heute einen gewissen Bund mit Ihm machen, um der Leiden Jesu willen, deren wir mit Loben und Danken eingedenk sind. (Charles Haddon Spurgeon)