1. Könige 5,4
Andachten
Denn er (Salomo) herrschte im ganzen Lande diesseits des Wassers und hatte Frieden von allen seinen Untertanen umher, dass Juda und Israel sicher wohnten, ein jeglicher unter seinem Weinstock und unter seinem Feigenbaum von Dan bis gen Ber Seba, so lange Salomo lebte.
Ein Friedensreich unter einem Friedefürsten, das ist noch nie dagewesen, denn des Volkes Sünde und Ungehorsam zerstörte immer wieder den Frieden; - das ist auch nie wieder dagewesen, nachdem Salomos Königreich ein Ende genommen! - Ach, wie haben die nachfolgenden Geschlechter und Zeiten sich danach gesehnt, dass wieder ein Jeglicher unter seinem Weinstock und Feigenbaume sitzen möge, aber es ist ihnen nicht zu Teil geworden, um ihrer Sünde willen. Aber Ein Mal sollte Israel einen Vorschmack davon haben, was es heißt, wenn der Gesalbte Gottes ein Friedefürst, damit es an der kurzen Dauer dieses Friedens merke, dass noch ein anderer Friedefürst kommen müsse, durch welchen die Verheißung zur rechten Erfüllung käme: „Und des Friedens auf dem Stuhle Davids wird kein Ende sein!“ Nun ist dieser andere Friedefürst gekommen, Christus, der Herr, in der Stadt Davids. Sein Jesus Name sagt es, dass Er es ist; Seine Jesus-Macht über alle eingedrungene Feindschaft beweist es kräftig; Seine Auferstehungs-Herrlichkeit verbürgt es unwiderleglich; aber als Er kam zu Seiner Stadt und zu Seinem heiligen Tempel, Sein Reich anzufangen, fand Er keinen Glauben auf Erden; als Seine heiligen Boten hinauszogen, Sein Reich zu gründen unter den Völkern, da verwarfen's die Weisen und Klugen, die Hohen und Gewaltigen, und nur die Unmündigen, die vor der Welt Verachteten beteten Ihn an und küssten Sein Zepter. Und so ist es geblieben, wird auch so bleiben für und für, denn es ist also wohlgefällig gewesen vor Seinem Vater im Himmel. Wohl aber Denen, die zu Seinem Friedensreiche eingegangen sind! o, es wohnt sich köstlich unter Seinem Weinstock und Feigenbaum, das will sagen: Wo Jesus Christus ist der Herr, wird's alle Tage herrlicher! denn die Seinen haben keinen Mangel an irgend einem Gut; und was dabei das Allerbeste ist: die rechte Herrlichkeit kommt noch! So fragt Er denn nun in dieser Abendstunde hier im Kreise herum: Habt ihr auch je Mangel gehabt? und die Jesus-Leute antworten von jeher einstimmig: „Herr, nie keinen!“ (Nikolaus Fries)