2. Samuel 19,22
Andachten
Aber Abisai, der Sohn Zerujah, antwortete und sprach: Und Simei sollte darum nicht sterben, so er doch dem Gesalbten des Herrn geflucht hat? David aber sprach: Was habe ich mit euch zu schaffen, ihr Kinder Zerujah, dass ihr mir heute wollt zum Satan werden? Sollte heute jemand sterben in Israel! meinst du, ich wisse nicht, dass ich heute bin ein König geworden in Israel? Und der König sprach zu Simei: Du sollst nicht sterben. Und der König schwur ihm.
Es ist ein Tag großer Verschonung, da der König wieder eingesetzt wird in seine Würde und die Herrschaft ihm neu bestätigt. An diesem Tage soll Keiner sterben, auch nicht der schändliche Simei, sondern soll ihm Barmherzigkeit widerfahren und zugeschworen sein, ob ihm nicht das harte Herz zerschmelze in solchem Liebesfeuer. Jene aber, welche den König zur Rache auffordern und versuchen ihn, die meinen nicht, was göttlich, sondern was menschlich ist. Ja, der König erkennt darin Satans List und Anfechtung, und spricht das große Wort: Meinst Du, dass ich nicht wisse, dass ich heute ein König bin geworden über Israel? „Dein ist's, die Sünden zu vergeben, und willig ist Dein Herz dazu!“ so bricht's hier hervor aus unserem Herzen! o Du über Alles erhöhter König zur Rechten Gottes! Ich habe meinen König eingesetzt auf meinem heiligen Berge! Du bist mein Sohn! heute habe ich Dich gezeugt!“ singen wir mit dem zweiten Psalm am Tage der Auffahrt Christi: da Er wieder eingesetzt ist in Seine königliche Würde und die Herrschaft Ihm neu bestätigt ist. Wie könnte an solchem Tage Jemand sterben in Israel? Einer frommen Christin war der Tag der Himmelfahrt Christi darum so lieb, weil sie dann so fröhlich gewiss war, der erhöhte König werde und müsse ihr Alles gewähren, was sie bitte. Ei ja! unser König weiß wohl, was Seiner Würde und königlichem Amte gebührt, nämlich, dass Er Alle, Alle zu sich ziehe aus lauter Güte, auch Seine ärgsten Widersacher, und breche ihnen das harte Herz mit Seiner warmen Liebe. Petrus, der Jünger, wollte Ihn zurückhalten auf dem Wege, da Er hinging, das Reich einzunehmen, weil dieser Weg über Golgatha führte, da erkannte der König sofort Satan, den Feind, der sich hinter den Jünger gesteckt, wie damals hinter Abisai, den Sohn Zerujahs! Gelobt sei Gott! der König, Christus, hat ihm damals und für immer den Kopf zertreten. (Nikolaus Fries)