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Ruth 1,19

Ruth 1,19

Andachten

Also gingen die Beiden miteinander, bis sie gen Bethlehem kamen. Und da sie zu Bethlehem einkamen, regte sich die ganze Stadt über ihnen und sprach: Ist das die Naemi? Sie aber sprach zu ihnen: Heißet mich nicht Naemi, sondern Mara, denn der Allmächtige hat mich sehr betrübt. Voll zog ich aus, aber leer hat mich der Herr wieder heimgebracht.
Die Beiden sind Naemi, die Bethlehemitin, und Ruth, ihre Schwieger, die Moabitin. Reich an Liebe, ist Naemi, die Liebliche, einst ausgezogen in teurer Zeit. Zwei Söhne gingen ihr zur Seite. Arm und leer, verlassen und beraubt kehrt sie heim. Der Tod hat ihr Alles genommen. Darum spricht sie: „heißt mich nicht Naemi, heißt mich Mara“, d. i. Bitterkeit, denn der Allmächtige hat mich sehr betrübt. In diese Beraubung und Betrübnis hinein hat der lebendige Gott den ersten, zarten Keim des zukünftigen großen Heils hineingesenkt. Ruth, die Moabitin, die an der Seite der „Mara“ wandelt, und mit ihr der Pilgrimschaft Bitterkeit teilt in heiligem Mitleiden und in unerschütterlicher Treue, ist erwählt, die Mutter des Davidischen Geschlechts zu werden. Da mögen wir wohl hier schon mit Luther singen: Das hat also gefallen Dir, die Wahrheit anzuzeigen mir, dass aller Welt Macht, Ehr und Gut vor dir nichts gilt, nichts hilft noch tut! O der ewigen Weisheit! wie stimmet dieser Einzug der Niedrigkeit und Bitterkeit in Bethlehems Toren so wohl zu jenem andern, da wiederum eine „Mara“ (Maria) keinen Raum finden konnte in der Herberge, musste ihre Tüchlein zu Windeln zerreißen und ihr Kindlein in eine Krippe legen! Vom allerersten Anbeginn bis zurück auf den frühesten Keim gebührt es also Dem, der ärmer ist als die Tiere des Feldes und als die Vögel unter dem Himmel, welcher, da Er wohl hätte Freude haben mögen, erwählte Er das Kreuz und achtete der Schande nicht. O, Herr! lehre mich Deine Wege wohl verstehen! lehre mich Deinen Wegen nachwandeln im Geist und in der Wahrheit! (Nikolaus Fries)

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at/08/ruth_1_19.txt · Zuletzt geändert: von aj
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