Josua 7,11
Andachten
Israel hat sich versündigt, und haben meinen Bund übergangen, den ich ihnen geboten habe; dazu haben sie des Verbannten genommen und gestohlen und verleugnet und unter ihre Geräte gelegt. Die Kinder Israel mögen nicht stehen vor ihren Feinden, sondern müssen ihren Feinden den Rücken kehren; denn sie sind im Bann. Ich werde hinfort nicht mit euch sein, wo ihr nicht den Bann aus euch vertilgt.
Den Bann hatte Achan, der Serahiter, über das Volk gebracht, weil er den köstlichen babylonischen Mantel und Silber und Gold an sich genommen von der Beute Jerichos. Es war ewige, göttliche Weisheit, dass dem Volke verboten war, etwas an sich zu nehmen nach eigenem Gelüsten, denn ihre Herzen sollten sich nicht hängen an die irdischen Güter der Kananiter. Darum musste auch mit heiligem Ernst das Gericht über Achan ergehen, dass die Sünde sofort erstickt und der Bann von Israel genommen werde. Der Herr ist derselbe geblieben über uns und unserem Volke wie über Israel. Aber wie groß und schwer ist der Bann, der auf unserem Volke liegt! Was war Achans Gelüsten und Nehmen gegen die Leidenschaften und das Ansichreißen in dieser gegenwärtigen Zeit? Welch' eine unbegreifliche Geduld und Langmut, dass der Herr es bisher noch nicht an uns heimsucht, wie an Israel! Und sind wir nicht Alle darin verstrickt, mehr oder weniger? Ein Jeglicher murre wider seine eigene Sünde! Der köstliche, babylonische Mantel, die goldenen Spangen und viel Silber lassen nur sehr wenige Herzen kalt, dass es sie nicht gelüste! Daher leben auch so viele unter dem Bann, und können nicht zum Frieden kommen. Nur Eins hilft! Seht auf Jesum! Seinen ungenähten Rock verlosen die Kriegsknechte auf Golgatha, und Seine Kleider verteilen sie, und wie Er im Leben nicht gehabt, wo Er Sein Haupt hinlege, so hat Er's auch nicht im Sterben! nichts, gar nichts hat Er von der Krippe bis ans Kreuz. Das kann Dich erlösen vom Gelüsten und Nehmen! So kann der Bann von uns genommen werden! Ach! dass wir zum Frieden kämen und die Feinde weichen müssten, die den Frieden stören! Ach, dass meine Seele ruhte in Jesu Wunden, wie die Taube in den Felsritzen! ! (Nikolaus Fries)