Josua 3,9
Andachten
Und Josua sprach zu den Kindern Israel: Herzu! und Hört die Worte des HErrn, eures Gottes! Und sprach: Dabei sollt ihr merken, dass ein lebendiger Gott unter euch ist, und dass er vor euch austreiben wird die Kanaaniter, Hethiter, Heviter, Pheresiter, Girgasiter, Amoriter und Jebusiter. Siehe, die Lade des Bundes des Herrschers über alle Welt wird vor euch her gehen in den Jordan.
Die meisten Leute haben nicht einen lebendigen, sondern einen toten Gott, von Dem sie nichts merken, Der ihnen nichts tut, weder Gutes noch Böses. Lebendig wird Er erst dann bei uns und in uns, wenn Er austreibt die Kananiter, nämlich das abgöttische, unheilige, im Fleischesdienst verderbte alte Wesen. Will man aber von diesem Wesen nicht lassen, so ist Einem der tote Gott eben recht und ein lebendiger Gott unbequem. Damit ist es nun aber ein sehr gefährlich' Ding. Denn Er ist und bleibt doch, wie Josua Ihn nennt, „ein Herrscher aller Welt“, und wie Er damals die Lade des Bundes voranziehen ließ, als Sein Heiligtum und Beweis Seiner lebendigen Gegenwart, so hat Er jetzt noch viel größere Heiligtümer auf Erden, und St. Paulus schreibt mit Recht: Irrt euch nicht, Gott lässt Sein nicht spotten! Der kräftigste Irrtum aber ist der, wenn man den lebendigen Gott als einen toten behandelt und Seiner Heiligtümer nicht achtet und spottet ihrer. Davor wollest Du uns in Gnaden behüten, lieber Vater im Himmel! Lassen wir aber den lebendigen Gott die Kananiter austreiben aus dem unrechtmäßigen Besitz, den sie an sich gerissen, über unser Herz und Leben, dann wohnen wir im Lande der Verheißung und kommen zur Ruhe der Kinder Gottes und singen fröhlich das Lied der neuen Heimat, nach der Weise: Nun ist groß' Fried' ohn' Unterlass, all' Fehd' hat nun ein Ende! - Dagegen bedenke das wohl: ein toter Gott tut Dir freilich nicht weh und verwundet Dich nicht im Gewissen, aber er tut Dir auch nicht wohl und in der Zeit, da Dir Hilfe Not sein wird, kann er Dir kein Helfer sein. Herr! Du lebendiger Gott, treib' aus, was Dir zuwider ist, und gib uns Dein Land und Erbe, so wollen wir Dich preisen und Dir lobsingen, Du Höchster! ! (Nikolaus Fries)