Josua 3,5
Andachten
Und Josua sprach zum Volk: Heiligt euch, denn morgen wird der Herr ein Wunder unter euch tun. Und zu den Priestern sprach er: Tragt die Lade des Bundes und geht vor dem Volk her. Da trugen sie die Lade des Bundes und gingen vor dem Volk her.
Nur an einem geheiligten Volke tut der Herr das Wunder; und die Lade des Bundes, das Zeichen Seiner Gegenwart, getragen von Seinen auserwählten Priestern, muss voranziehen. Das Wunder aber ist dieses, dass sie trocknen Fußes durch den Jordan ziehen, hinüber in das Land der Verheißung. Das ist Alles sehr bedeutsam. Die Wunder Gottes geschehen noch immer nicht an den Unreinen und mutwilligen Sündern, sondern nur an Denen, welche sich heiligen, d. h. die sich von der mutwilligen Befleckung der Sünde losmachen und wie der Aussätzige zu Jesu Füßen liegen mit dem Flehen: „Herr, so Du willst, kannst Du mich wohl reinigen!“ Das ist die erste Bedingung. Sodann hat der Herr Sein Wundertun an die feststehende Ordnung des Wortes und Sakraments, als an die Zeichen Seiner persönlichen Gegenwart, gebunden, auf dass wir nicht in Aberglauben und auf allerlei Abwege geraten. Sein Wunder ist aber auch unter uns dieses, dass Er uns wohl behütet durch den Jordan bringe ins Land der Verheißung, nämlich aus all' der Welt-Unruh' in die Ruhe, die noch vorhanden ist dem Volke Gottes, das ist der Friede, welchen Jesus „Seinen Frieden“ nennt, und ist dann das Alte vergangen, und Alles neu geworden. Das kann und soll uns schon hier widerfahren, da wir noch mitten im Leben sind, wenn wir nur Fleiß tun, oder „uns heiligen“, damit der Herr Sein herrliches Wunder an uns tun könne. Bis es endlich dann zuletzt geschieht in der Sterbenszeit, wo der treue Gott uns auch trocknen Fußes durch den Jordan bringen will. Das wollen wir aber treulich bedenken, was Josua dem Volke sagte: „Heiligt euch, denn morgen wird der Herr ein Wunder unter euch tun!“ ! (Nikolaus Fries)