Josua 1,9
Andachten
Siehe, ich habe dir geboten, dass du getrost und freudig seist. Lass dir nicht grauen, und entsetze dich nicht; denn der Herr, dein Gott, ist mit dir in allem, was du tun wirst.
Ein fröhliches, getrostes Herz ist ein hohes Gut. Denn wie das Sprichwort sagt: Ein fröhlicher Mensch ist auch ein guter Mensch. Und doch ist es so schwer, freudig und getrost zu sein in dieser Welt des Leids. In manchem Hause scheint wohl nichts als Freude zu wohnen. Aber du musst nur tiefer sehen, es hat auch sein Leid. Wie gewinnen wir aber da Freudigkeit? Nicht aus uns selbst, sondern allein aus Gottes Wort. „Siehe, ich habe dir geboten, dass du getrost und freudig seist.“ Und Gott befiehlt uns also nicht bloß, sondern er weist uns auf seine Gnade und Wohltat hin, die er uns geschenkt, und auf deren Grund wir getrost und freudig sein können und sollen. Seine Gnade in Jesu Christo! Das ist die Freudigkeit, die alles Leid überwindet; die auf der Liebe Gottes ruht, die in Christo Jesu ist, unserm Herrn. Gründe nur nicht deine Freudigkeit auf dein Herz. Denn dein Herz ist ein trotzig und verzagtes Ding. Gründest du deine Freudigkeit nur auf dein Fühlen, dann ist sie auf Sand gebaut. Denn was ist veränderlicher als deine Gefühle. Sondern gründe deine Freudigkeit allein auf das Wort Gottes, auf die Gnadentaten Gottes in Jesu Christo, wie sie sein Wort dir verkündet. Die bleiben ewig und gewiss und unveränderlich. Willst du zu festem Frieden und zur rechten Freudigkeit kommen, lerne immer besser dich allein stützen und gründen auf Gottes Wort und Verheißung. Die Empfindungen und Gedanken unsres Lebens steigen und fallen, wie die Meereswogen. Gottes Wort allein ist fester, unbeweglicher Grund. Der Herr unser Gott schenke uns allen die Freudigkeit, die aus seinem Worte fließt, aus seinem Worte von der Gnade Christi! (Adolf Clemen)