Da aber der Herr eure Worte hörte, die ihr mit mir redetet, sprach er zu mir: Ich habe gehört die Worte dieses Volkes, die sie mit dir geredet haben, es ist alles gut, was sie geredet haben. Ach, dass sie ein solches Herz hätten, mich zu fürchten und zu halten alle meine Gebote ihr Leben lang, auf dass es ihnen wohl ginge und ihren Kindern ewig! Gehe hin und sage ihnen: Geht heim in eure Hütten!
Ja, die Worte, die das Volk zu Moses geredet hatte, waren gut, denn sie sprachen: Alles, was der Herr, unser Gott, mit Dir reden wird, das wollen wir hören und tun. Dennoch aber fährt der Herr fort mit einem: „Ach!“ denn Er weiß es wohl, dass es mit dem Geloben leicht, aber mit dem Halten schwer ist. Das aber ist Seines treusten Herzens brünstiges Verlangen, dass es ihnen und ihren Kindern wohlgehen möge ewig! Unter solchem herzlichen Erbarmen ihres Gottes, als unter ausgebreiteten Segens-Händen, sollen sie heimgehen in ihre Hütten, dass sie daselbst in gutem Frieden wohnen. Also: wie sich ein Vater über Kinder erbarmt, so erbarmte sich der Herr über dieses Volk. Seines Vaterherzens treuestes Meinen und Versorgen klingt heraus aus diesem „Ach“. Welch eine Zuflucht und edler Trost für uns Alle! Hat der Herr es so gut gemeint mit den Kindern des Alten Bundes, wie könnte Er's denn wohl anders meinen mit uns, die wir so hoch geliebt und so teuer erlöst sind in Christo Jesu, Seinem eingeborenen Sohne! „Ach! dass sie ein solches Herz hätten, mich zu fürchten und zu halten meine Gebote!“ Ist das nicht ein teuer wertes Zeugnis Seines Herzens, und zwar für uns umso brünstiger, kräftiger und anfasslicher, weil daneben die ausgebreiteten Arme des Gekreuzigten stehen, weil es besiegelt ist mit dem heiligen und teuren Blute Christi, als eines unschuldigen und unbefleckten Lammes. Welch einen Klang bekommt da die Weisung: Geht heim in eure Hütten! werden's nicht dadurch Gottes-Hütten bei den Menschen? Schwindet da nicht der Unterschied zwischen Palast und Hütte? Denn was ist alle Pracht und Schönheit der Menschen-Häuser, wenn nicht darüber schwebt dieses: Geht heim!? Und wenn's zuletzt in die allerkleinste, engste Hütte hinabgeht, sechs Fuß lang und drei Fuß breit, welch eine Gnade, wenn's dann auch darüber heißt: „Geht heim!“ (Nikolaus Fries)