5. Mose 4,2
Andachten
Ihr sollt nichts dazu tun, dass ich euch gebiete, und sollt auch nichts davon tun, auf dass ihr bewahren mögt die Gebote des Herrn, eures Gottes, die ich euch gebiete. Eure Augen haben gesehen, was der Herr getan hat.
Das Pfingsten des alten Bundes war das Fest der Gesetzgebung, und die rechte Festfeier die, dass Israel sich freuen sollte des unantastbaren, geoffenbarten Gotteswillens, welchem kein Mensch etwas hinzutun, noch davon tun durfte, denn das Volk hatte mit seinen Augen gesehen, was der Herr getan hatte, beides an seinen Feinden und an Denen, die Ihm anhingen. Nun kam das Pfingsten des neuen Bundes, das Fest der Geistes-Ausgießung, dadurch es nun geschah, dass das neue Gebot Jesu, zu lieben, wie Er geliebt, in die fleischernen Tafeln der Menschenherzen geschrieben ward; und die herrliche Festfeier ist die, dass die Jesus-Jünger sich freuen, mit einer Freude, wie die Welt sie noch nie gesehen hat, des neuen Lebens und der neuen Liebe, welche sie durchströmt wie ein warmer Pulsschlag, dass ihnen das Herze in Sprüngen geht. Dabei sie denn gedenken an alles Das, was sie mit ihren Augen gesehen haben und was der Herr getan hat zu diesen letzten, glückseligen Zeiten durch Jesum Christum, Seinen eingeborenen Sohn, offenbarend Seine Herrlichkeit voll Gnade und Wahrheit vor Freunden und Feinden! O, der heiligen und beseligenden Pfingst-Gnade! sie ist der krönende Abschluss aller großen Taten Gottes, welche die Apostel verkündigen, des Heiligen Geistes voll, und tun gar nichts Eignes dazu, noch nehmen sie etwas davon. Ist denn keine Pfingst-Gnade mehr unter uns? beinahe könnte man daran zweifeln, wenn man den trübselig kalten, freudlosen und erstarrten Zustand der Jesus-Gemeinde sieht! Wohl auf! lasst uns ein neues Pfingsten feiern, wie es gewesen vor Alters! Das leidige Dazutun und Davon tun, das betrübt den heiligen Geist, darum ist Er von uns gewichen. Treibe aus den Eigen-Sinn und eigenen Sünden-Geist, die Welt-Art und Unart! Lass dem teuren, edlen, starken Gottes-Geist Willen, Lauf und Bahn! beuge Dich ganz unter Sein Wirken und Walten! entleere Dich von Dir selber, so wird Er Dich füllen. Das schafft die edle Herzensfreude der Pfingsten, die Krone aller Taten Gottes. (Nikolaus Fries)