5. Mose 33,28
Andachten
Israel wird in Sicherheit allein wohnen; der Brunn Jakobs wird sein auf dem Lande, da Korn und Most ist, dazu sein Himmel wird mit Tau triefen.
Je mehr wir allein wohnen, desto sicherer sollen wir sein. Gott will sein Volk abgesondert von den Sündern haben. Sein Ruf an dasselbe ist: „Geht aus von ihnen.“ Eine christliche Welt ist eine solche Ungeheuerlichkeit, dass die Schrift sie niemals in Betracht zieht. Ein weltlicher Christ ist geistlich krank. Die, welche mit Christi Feinden einen Vergleich schließen, mögen wohl denselben zugezählt werden.
Unsere Sicherheit liegt nicht darin, dass wir mit dem Feinde uns vertragen, sondern darin, dass wir mit unsrem besten Freunde allein wohnen. Wenn wir dieses tun, sollen wir in Sicherheit ruhen, trotz der Sarkasmen, der Verleumdungen und des Hohnlächelns der Welt. Wir sollen sicher sein vor dem verderblichen Einfluss ihres Unglaubens, ihres Stolzes, ihrer Eitelkeit, ihrer Unreinigkeit.
Gott wird uns in Sicherheit allein wohnen lassen auch an jenem Tage, wo die Sünde durch Kriege und Hungersnöte an den Völkern heimgesucht werden wird.
Der Herr führte Abram aus Ur in Chaldäa heraus, aber er blieb auf halbem Wege stehen. Er hatte keinen Segen, bis er, nachdem er ausgezogen war nach dem Land Kanaan, auch in das Land Kanaan hinein kam. Er war sicher allein, selbst inmitten der grimmigen Feinde. Lot war nicht sicher in Sodom, obwohl in einem Kreise von Freunden. Unsere Sicherheit liegt darin, dass wir abgesondert mit Gott wohnen. (Charles Haddon Spurgeon)
“Sein Himmel wird mit Tau triefen“
Was der Tau im Morgenlande auf dem Gebiet der Natur ist, das ist der Einfluss des Geistes in dem Reich der Gnade. Wie sehr habe ich Ihn nötig! Ohne den Geist Gottes bin ich ein trocknes und verdorrtes Ding. Ich schmachte, ich welke, ich sterbe. Wie lieblich erfrischt mich dieser Tau! Wenn ich einmal damit begünstigt bin, so fühle ich mich glücklich, belebt, kräftigt und erhoben. Ich brauche nichts mehr. Der Heilige Geist bringt mir Leben und alles, was das Leben erfordert. Alles andere ohne den Tau des Geistes ist weniger denn nichts für mich: ich höre, ich lese, ich bete, ich singe, ich gehe zum Abendmahl, und ich finde dort keinen Segen, bis der Heilige Geist mich heimsucht. Aber, wenn Er mich betaut, so ist jedes Gnadenmittel lieblich und nützlich.
Was für eine Verheißung ist dies für mich! „Sein Himmel wird mit Tau triefen“. Ich werde von der Gnade heimgesucht werden. Ich werde nicht der Dürre meiner Natur oder der brennenden Hitze der Welt oder dem Scirocco der satanischen Versuchung überlassen sein. O, dass ich zu dieser Stunde den sanften, stillen, sättigenden Tau des Herrn fühlte! Warum sollte ich es nicht? Er, der mich geschaffen hat zu leben, wie das Gras in der Wiese lebt, wird mich behandeln, wie Er das Gras behandelt: Er wird mich von oben erquicken. Das Gras kann nicht um den Tau bitten, wie ich es tue. Gewiss, der Herr, der die nicht-betende Pflanze heimsucht, wird seinem betenden Kinde antworten. (Charles Haddon Spurgeon)