Aber ich weiß, dass euch der König in Ägypten nicht wird ziehen lassen, ohne durch eine starke Hand. Denn ich werde meine Hand ausstrecken und Ägypten schlagen mit allerlei Wundern, die ich darinnen tun werde. Danach wird er euch ziehen lassen!
„Durch eine starke Hand“ diese ausgestreckte Hand hat es damals getan, dass die Ägypter das Volk Gottes mussten ziehen lassen. Dieselbe Hand muss es noch immer tun. Den Druck und die Knechtschaft fühlt Mancher wohl, der durch das Strafen des heiligen Geistes erweckt ist, möchte darum auch wohl ausziehen, d. h. in einem neuen Leben wandeln, und die alten, schändlichen Bande von sich werfen; aber es wird nichts daraus, weil mans auf eigne Faust tun will, und nicht die starke Hand Gottes allein es tun lassen will. Was wäre aus Israel geworden, wenn nicht die Hand Gottes mit allerlei Wundern die Ägypter geschlagen hätte? was würde aus uns, wenn dieser Arm zu kurz geworden wäre und diese Hand zu schwach, dass Er's jetzt gleichermaßen tue? Aber, Gott sei Dank! diese Hand ist es ja, welche sich auf die Kranken und Aussätzigen legte, da ward es besser mit ihnen; dieselbe Hand ist es, welche ganz stille gehalten, als man die Kreuzes-Nägel hindurchtrieb mit Hammerschlägen; an deren Nägel-Malen die Jünger ihren Herrn erkannten! O Du allmächtige Liebes-Hand Jesu, meines Heilandes, was wäre Dir zu schwer, dass Du es nicht vollbrächtest, und wer zählt die Wunder, die Du tust mitten unter Deinen Feinden? Aber freilich, das ist wohl zu beachten, wenn St. Petrus schreibt: „So demütigt euch nun unter die gewaltige Hand Gottes!“ an dem „Demütigen“, daran liegt's. Das mögen wir nicht gern. Nichts, gar nichts sollst Du auf Deine eigene Hand unternehmen, vielmehr Dich mit gebundenen Händen Seiner starken Hand überliefern, dann geschieht's! dann lassen sie Dich ziehen die alten Sünden und Peiniger, und Seine Hand hilft weiter, denn sie schlägt nicht bloß die Feinde, sie hilft auch denen, die ihr vertrauen, bis dahin, dass man singt vom Sieg in den Hütten der Gerechten: „Die Rechte des Herrn ist erhöht! die Rechte des Herrn behält den Sieg!“ (Nikolaus Fries)