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2. Mose 33,20

2. Mose 33,20

Andachten

“Der HErr sprach zu Mose: Mein Angesicht kannst du nicht sehen, denn kein Mensch wird leben, der Mich siehet.“

Es gehörte doch bei einem Mose viel dazu, außerordentlich viel Kindlichkeit und Einfalt, so Kühnes vom HErrn zu fordern, Er möge ihn Sein Angesicht sehen lassen. Natürlich in der Selbstgefälligkeit und Anmaßung kann es auch heutzutage manchem einfallen, - wie denn viele meinen, sie müssten es erzwingen, - dass sie den Heiland sehen wollten. Aber in der Einfalt und Demut das begehren, und hauptsächlich um des Grundes willen, den Mose dabei hatte, damit er versichert würde, dass seinen Millionen Schafen, die er in der Wüste umherführte, möchte nach dem Abfall wieder volle Barmherzigkeit werden, das ist etwas Seltenes. Wir haben gar keine Vorstellung von der Tiefe eines solchen menschlichen Gemüts, wie sich's da bei Mose offenbarte; und je elender und erbärmlicher wir uns fühlen, desto wohler tut's uns, einen aus unserer Mitte, - denn das war immerhin Mose, - zu wissen, der doch noch so viel Kindlichkeit, Liebe und Gottvertrauen in sich besaß.

Der HErr aber weist denn den Mose mit seiner Bitte nicht derb ab, sondern sagt nur: „Mein Angesicht kannst du nicht sehen; das erträgst du nimmermehr,“ verheißt ihm jedoch, Ihm hintennach sehen zu dürfen. Das Sehen Gottes ist freilich sehr verschieden, bis es zu der höchsten Klarheit kommt, welche nach der Vollendung aller Dinge eintreten wird. So sahen die Ältesten von Israel Gott auf dem Berge Sinai (2. Mos. 24,10). Das war anders, als wenn jetzt Mose das Angesicht des HErrn sehen will, auch anders, als wenn er selbst bisher Gott gesehen, und wieder anders, als wenn er dem HErrn nun hintennach sehen sollte. Ebenfalls anders war's, wenn Propheten, wie Jesajas, Hesekiel, Daniel, auch Johannes in der Offenbarung, in einem Gesichte den HErrn sehen durften. Wenn endlich das Schauen Gottes in der Seligkeit uns in Aussicht gestellt wird, ist's das Höchste, das wir erreichen können.

Gott tut offenbar bei Mose ein Übriges, wenn Er ihm verspricht, Ihm hintennach sehen zu dürfen. Da wird dann erzählt (2. Mos. 34,10), wie der HErr an Mose vorüberging, und erst, wie Er vorüber war, ihm Mose nachsehen durfte. Was dieser sah, und wie er's sah, steht nicht geschrieben; aber es war ihm genug geschenkt. Denn im Vorbeigehen hatte der HErr gerufen: „Barmherzig, gnädig, geduldig, und von großer Güte und Treue ist der HErr!“ Er predigte hiermit von Seinem Namen. Da hat ein Mose genug gehabt, um fernerhin Mut zu behalten, sein angefangenes Werk fortzusetzen und seine Scharen zu weiden, bis sie im gelobten Lande wären.

Zusatz. Betrachten wir, was von Mose uns oben gesagt ist, von dem Standpunkte aus, dass sich's darum handelte, eine feste Grundlage zu bekommen, auf welcher die Erlösung, schließlich der ganzen Welt, sollte auf- und fortgebaut werden. Diese Grundlegung mit dem Bestehen eines Volkes Gottes war nichts Leichtes, und konnte nur durch einen großen Glaubensmut eines für so ein Volk warmschlagenden Herzens gesichert werden. So werden uns die außerordentlichen Dinge in der Geschichte Moses und des Volkes Gottes immerhin begreiflich, und auch für uns noch in hohem Grade wichtig erscheinen. Das Sehen Gottes auf Erden, um noch etwas darüber zu sagen, ist immer so, dass es sich mit dem bestimmten Schriftwort vertragen muss: „Niemand hat Gott jemals gesehen“ (Joh. 1,18; 1. Joh. 4,12.), oder mit dem, was Paulus sagt: „Den kein Mensch gesehen hat, noch sehen kann“ (1. Tim. 6,16). Deutlich machts vielleicht die Stelle im Propheten Jesajas (63,9), wenn wörtlich übersetzt, wo vom Engel des Angesichts des Herrn die Rede ist, der Israel half. Hiernach scheint auch das Angesicht Gottes, wie sonst Gott überhaupt, durch einen Engel vertreten gewesen zu sein, wiewohl auch diesen, wenn er so hoch gestellt erscheint, in der ganzen Herrlichkeit Gottes, geradezu zu sehen, dem Menschen nicht möglich war, ohne zu sterben. Deswegen sagt bei Moses der Herr: „Aber du sollst Mir hintennach sehen.“ (Christoph Blumhardt)

Mel. Himmelan, nur himmelan.

Halleluja Himmelan
Steig dein Dank schon hier!
Einst wirst du mit Scharen nah'n,
Und Gott naht zu dir
In Ewigkeit.
Aller Jammer ist vorbei,
Alles jauchzt, verklärt und neu,
In Ewigkeit!

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