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2. Mose 20,7

2. Mose 20,7

Andachten

Du sollst den Namen des HErrn deines Gottes nicht missbrauchen; denn der HErr wird den nicht ungestraft lassen, der seinen Namen missbraucht.
Wer den Namen seines Gottes trägt in seinem Leben, wird einst in den Büchern des Lebens seinen Namen finden; wer also in den Namen Gottes eingegangen, dass der Name Gottes aus seinem ganzen Wesen wieder herausklingt, auf den wird der HErr einst Seinen Namen schreiben, wie Er denn spricht: „Ich will auf ihn schreiben den Namen Meines Gottes und den Namen des neuen Jerusalems, der Stadt Meines Gottes und Meinen Namen, den neuen!“ So lasst uns Seinen heiligen Namen loben mit Herz und Mund und heiligem Wandel; im seligen Blick aber auf eine Zeit, da unser Mund voll Lachens und unsre Zunge voll Rühmens sein wird, lasst uns den HErrn, unsern heiligen, großen Gott bitten:

Ach, nimm dies arme Lob auf Erden,
Mein Gott, in allen Gnaden hin!
Im Himmel soll es besser werden,
Wenn ich ein schöner Engel bin,
Dann sing' ich Dir im höhern Chor
Viel tausend Halleluja vor!

Amen. (Emil Frommel)


Du sollst den Namen des Herrn, deines Gottes, nicht missbrauchen; denn der Herr wird den nicht ungestraft lassen, der seinen Namen missbraucht.
Gott selbst haben wir, solange wir hier auf Erden sind, nicht sichtbar mit dem Auge des Leibes, nicht greifbar mit der Leibeshand; wir haben ihn aber in seinem Namen, so wie er sich uns genannt und offenbart hat in seinem heiligen Gotteswort an die Menschen, dessen Summa ist der Name Gottes unsers lieben Vaters in Christo Jesu, unserm Heiland. Und von diesem Namen spricht der Herr: „Du sollst den Namen des Herrn, deines Gottes, nicht missbrauchen“.

Wenn nun dieser sein offenbarer Name der von Gott uns gewiesene, richtige, einzige Kanal ist, durch den er uns alle seine Gnaden und Barmherzigkeiten zufließen lassen will, und er gönnt sie uns doch so sehnlich; wie muss es dem treuen Gott darum zu tun sein, dass wir uns nun diesen Kanal nicht verunreinigen und verderben durch allerlei Missbrauch des Leichtsinns, des Aberglaubens, der Heuchelei und der Lüge, wodurch das Heilige entheiligt, gemein und gering gemacht wird, so dass wir die Achtung davor verlieren, die da nötig ist, wenn wir zu unserm ewigen Segen ihn recht gebrauchen sollen mit demütigem Lernen, Hören, Beten, Loben und Danken.

O, wie viele Seelen haben durch den leichtsinnigen Gebrauch des Namens Gottes den Sinn für dieses Namens Herrlichkeit und Gnadenreichtum verloren, ehe sie etwas davon schmecken! Und wie könnte der Herr unsere Seelen so reichlich segnen, wenn wir recht fleißig schöpfen aus dem lauteren Strom seines Namens zu unserm Seelenheil, sonst aber ihn uns heilig bewahrten, uns verklären ließen, ihn lernten nennen bei seinem Namen und ihn loben und anrufen. Und weil uns diesen Reichtum der treue Gott so gönnt, so fügt er aus treuer Liebe bei diesem Gebot noch eine ernste Warnung hinzu: „Der Herr wird den nicht ungestraft lassen, der seinen Namen missbraucht“! Hört, ihr Seelen, und sagt, wie ist es denn möglich, dass Menschen, die des Vaters- und Jesusnamens Süßigkeit kennen und kennen auch diese Warnung von Jugend auf und wissen, wie ernst und treu er's damit meint, noch so unbeschreiblich sorglos im Missbrauch des Gottes- und Jesusnamens sein können, als stünde dies ernste Wort gar nicht hier? „Ach Gott“! „Herr Jesus“! ist's nicht wie das „Guten Tag“ so gewöhnlich? Und so hören's die Kinder von den Alten und es ist, als wäre es nichts. Es ist Grund genug, über diese Gewohnheit des Leichtsinns zu erschrecken.

O möchten wir untereinander einen Bund machen, uns dessen vor einander zu schämen! Sage doch niemand: „das ist Kleinigkeit“; erstens ist keine Sünde Kleinigkeit, und dann lass es einmal als klein gelten und sieh': wenn das sogenannte Kleine im täglichen Leben nie unter das Gericht des heiligen Gebotes Gottes gestellt wird, so ist's ein Zeichen, dass das Ganze -dein Herz, schon lange nicht darunter steht; und allerdings, im Herzen steckt die schlimmste Sünde des Missbrauchs des Namens Gottes, wenn das Herz wider Gott steht und lässt doch den Mund beten, loben und danken. (Theobald Wunderling.)


Du sollst den Namen des Herrn, deines Gottes, nicht missbrauchen; denn der Herr wird den nicht ungestraft lassen, der seinen Namen missbraucht.
Es ist immer ein Zeichen eines ungeheiligten Gemüts, wenn Gottes Name in den gewöhnlichen Redefluss in Form von Ausrufungen, Beteuerungen oder gar Verwünschungen hineingewoben wird, ohne dass man auch nur einen Augenblick bedenkt, welch' heiligen Namen man ausspricht. Wer noch auf diesem Standpunkte steht und in diesem Stücke noch mit dem großen Haufen an einem Joche zieht, der hat gewiss auch noch keine Ahnung von der Hoheit und Heiligkeit des Namens, den er so leichtfertig über seine Lippen bringen kann, noch keine Ahnung davon, dass die Drohung dessen, dem dieser Name angehört, zu strafen, wer seinen Namen missbraucht, eine Wahrheit werden kann und werden wird, so nicht ernstliche Buße darauf erfolgt, dem fehlt nicht bloß die Furcht vor dem lebendigen und schrecklichen Gott, sondern der hat auch nicht, und noch viel weniger, Liebe zu dem, der die Liebe ist, da er seinem geoffenbarten Willen so gedankenlos zuwiderhandeln kann, er glaubt auch nicht ernstlich an Gott, sonst würde er sich vor seiner Drohung fürchten und sich scheuen, etwas zu tun, was Ihm missfallen muss. Wenn ein Mensch sich bekehrt, so kommt er vor Allem zur Besinnung auf sich selbst, lernt merken auf seine Gedanken, Worte und Werke, sie an dem göttlichen Willen prüfen, und hat den ernstlichen Willen, sie mit demselben in Einklang zu bringen. Wo aber auf ein so ausdrückliches und von Jugend auf gelerntes Gebot noch keine Rücksicht genommen werden kann, da ist auch die Bekehrung noch im weiten Felde. - Der Name Gottes ist heilig, weil Gott selbst heilig ist, und da wir Ihn weder sichtbar unter uns haben noch uns auch ein Bild von Ihm machen sollen und auch nicht können, so muss sich unsre ganze Ehrfurcht vor Seiner Person auf Seinen Namen übertragen, da er das Einzige von Gott ist, was wir verehren und anbeten können. Kann aber Jemand Gottes Namen missbrauchen, so steht er gewiss auch noch nicht in dem rechten Gebrauche desselben, welchen Luther so wahr und so erschöpfend ausdrückt, wenn er sagt: wir sollen ihn in allen Nöten anrufen, beten, loben und danken. Merke hier auf die schöne Stufenleiter: zum ersten rechten Gebrauche des göttlichen Namens bringt uns gemeiniglich die Not; da sehen wir uns denselben vor unser geistiges Auge und schreien zu Ihm um Erbarmung, um Hilfe und Errettung. Da ist's kein leichtsinniges Nennen mehr, da ist's ein Rufen, dass Gott auf seinen Namen höre und uns erhöre. Und wenn so die Brücke geschlagen und die Gemeinschaft unsres Herzens mit Gott hergestellt ist, so wandeln auf derselben unsre Gebete weiter zu Ihm in sein Heiligtum, und je häufiger das geschieht, je mehr wir uns in dasselbe versenken und in die geistige Anschauung Gottes hineinleben, desto mehr fühlen wir uns aufgefordert und gedrungen, Ihn zu loben, seine Macht, seine Größe, seine Heiligkeit, seine Liebe und sein Erbarmen und alle seine Herrlichkeit zu preisen und anbetend zu erheben. Und seine Vollendung findet diese Gebetsgemeinschaft mit Gott in einem fortwährenden Danken, denn es geht uns zuletzt das Licht auf, dass wir für heitre und trübe Tage, für Freud und Leid, für alle unsre Lebensführungen doch nur zu danken haben; da sie alle nur aus einer und derselben Quelle der Güte und Barmherzigkeit stammen. Wer aber diesen Geist hat, der bedarf keiner weiteren Auslegung des Gebots, denn er ist von Gott gelehrt. (Anton Camillo Bertoldy)

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