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2. Mose 20,4

2. Mose 20,4

Andachten

Du sollst dir kein Bildnis noch irgendein Gleichnis machen, weder des, das oben im Himmel, noch des, das unten auf Erden, oder des, das im Wasser unter der Erde ist. Bete sie nicht an, und diene ihnen nicht. Denn ich der Herr, dein Gott, bin ein eifriger Gott, der da heimsucht der Väter Missetat an den Kindern, bis in das dritte und vierte Glied, die mich hassen; und tue Barmherzigkeit an vielen Tausenden, die mich lieb haben und meine Gebote halten.
Das zweite Gebot des Dekalogs. Die katholische Kirche streicht dieses Gebot, um ihren Götzendienst zu verdecken; auch Luther katholisiert hier, wie auch beim vierten Gebot, das er abkürzt, und beim zehnten, das er auseinander reißt. Der Unterschied zwischen dem ersten und zweiten Gebot ist der: dort wird uns gesagt, wen wir anbeten sollen, keine Götter, sondern den einigen lebendigen Gott; hier wird gesagt, wie wir diesen Gott anbeten sollen, nämlich nicht auf grobe, sinnliche Weise, sondern im Geist und in der Wahrheit. Die Grundlage, auf der dieses Gebot ruht, ist: Denn ich, der Herr, dein Gott, bin ein eifriger Gott, usw. Die Eifersucht Gottes ist seine heilige Liebe, die allein Besitz nehmen von unsern Herzen, da ja das arme Herz überall ruhelos ist, so lang' es nicht ruht in seinem Gott. Oft aber hat man sich geärgert an dem Ausspruch, dass Gott heimsucht die Missetat der Väter an den Kindern, bis in das dritte und vierte Glied. Ist hier nicht ein Widerspruch mit Ezech. 18, 20: Welche Seele sündigt, die soll sterben. Der Sohn soll nicht tragen die Missetat des Vaters, und der Vater soll nicht tragen die Missetat des Sohnes? Allein in dem Dekalog ist nur von zeitlichen Strafen die Rede, bei Ezechiel hingegen von der Endstrafe, dem Tod. Gott will die Sündenfolgen der Väter übergehen lassen auf Kind und Kindeskind, nicht um Kind und Kindeskind zu verderben, sondern um durch diese zeitlichen Prüfungen die Kinder zurückzuhalten von den Sünden der Väter, und um den Jungen eine lebendige Warnungstafel vor Augen zu stellen in ihrer eigenen Familie. Wie leicht erben sich Sünden von Geschlecht zu Geschlecht, wenn Gott nicht die Folgen der Sünden ergreifen lässt in die nächsten Generationen, um so durch das Elend der Sünde von der Sünde selber zu heilen. Und welch ein Unterschied zwischen der notwendigen Strafgerechtigkeit Gottes und seiner unerschöpflichen Barmherzigkeit! Strafen will er nur bis ins dritte und vierte Glied, und zwar an denen, die ihn hassen; segnen hingegen will er bis ins tausendste Glied, die ihn lieb haben und seine Gebote halten. Wie oft ruht ein unbegreiflicher Segen auf Menschen, die vielleicht die ungünstigste Stellung haben! Das kommt mehr als einmal davon, dass die Wurzel solch eines Stammbaumes eine von Gott gesegnete war. (Friedrich Lobstein)


Du sollst dir kein Bildnis noch irgendein Gleichnis machen, weder des, das oben im Himmel, noch des, das unten auf Erden, oder des, dass im Wasser unter der Erde ist. Bete sie nicht an und diene ihnen nicht. Denn ich, der Herr, dein Gott, bin ein eifriger Gott der da heimsucht der Väter Missetat an den Kindern bis in das dritte und vierte Glied, die mich hassen, und tue Barmherzigkeit an vielen Tausenden, die mich lieb haben und meine Gebote halten.
Dies ist das Verbot der Bilder und ihres Dienstes. Doch der Bilder nur um des Dienstes willen, der sich daran knüpft. Denn dass es nicht überhaupt wider den Willen Gottes ist, Bilder zu haben, ersehen wir daraus, dass Er selbst dem Moses befahl zwei Cherubsbilder in das Allerheiligste zu setzen, und die ganze Stiftshütte war ja eine Nachbildung des himmlischen Vorbildes, welches Gott Moses auf dem Berge gezeigt hatte. Bei den Cherubinen lag aber die Gefahr des Götzendienstes fern, weil das Volk keinen Zutritt zu ihnen hatte, und weil der Hohepriester, der sich ihnen nahte, die Herrlichkeit des Herrn selbst über ihnen thronen sah. Inzwischen hat Gott sein rechtes Bild, voller Gnade und Wahrheit, in seinem Sohne Jesu Christo in die Welt gesandt, in dessen Namen sich beugen sollen alle Knie derer, die im Himmel, auf Erden und unter der Erde sind. Würdige Bilder von Ihm, dem Menschensohne, prägen seine Gestalt unseren Herzen ein und reizen uns, Ihm Aufmerksamkeit zu schenken. Aber wollten wir den Dienst, den wir unserm erhöhten Herrn schuldig sind, auf seine irdischen Abbildungen übertragen, oder gar auf die Bilder anderer Personen, so würden wir gegen das Verbot sündigen, welches der Herr selbst vom Sinai verkündigt hat. Es irren also beide, sowohl wer auf Grund dieses Wortes die Bilder ganz abtun als auch, wer trotz desselben ihnen dienen wollte. Dieses sein Wort wider den Bilder- oder Götzendienst begründet der Herr durch den Hinweis auf seinen Eifer, welcher Ihn zur Strafe wider die reizt, die Ihn verlassen, aber auch zur Barmherzigkeit gegen die, welche Ihn lieb haben. Doch Gottes Gnade reicht weiter als seine strafende Gerechtigkeit. Und Niemand glaube, dass Gott hier droht, die Kinder zu strafen, weil die Eltern gesündigt haben. Vielmehr sagt derselbe Gott durch den Propheten Hesekiel (18, 20) „Welche Seele sündigt, die soll sterben. Der Sohn soll nicht tragen die Missetat des Vaters, und der Vater soll nicht tragen die Missetat des Sohnes; sondern des Gerechten Gerechtigkeit soll über ihm sein, und des Ungerechten Ungerechtigkeit soll über ihm sein.“ Aber Gott weist auf die Furchtbarkeit der Sünde und der Strafe hin, welche vom Vater auf den Sohn forterbt. Denn jede Sünde hat ihre natürlichen Folgen, welche bei dem nicht ausbleiben, auf welchen die Sünde übergeht. Der Aussatz vererbte sich damals, wie heute noch manche Krankheit oder manches Gebrechen, an denen die Vorfahren Schuld waren. Hierin liegt aber eine gewichtige Aufforderung an uns Alle, auch deswegen die Sünde zu fliehen, weil unsre Kinder und Kindeskinder noch an unsrer Sünde zu leiden haben werden, und auch deswegen ein ehrbares Leben zu führen, weil dessen Segen sich auf unsre Nachkommen vererbt. Aber den Kindern, welche die Folgen elterlicher Sünden zu tragen haben, will der Herr ihre Trübsal in lauter Segen verwandeln, wenn sie sich dieselben zum Anlass gereichen lassen, den Herrn zu suchen; und haben sie vorher, ehe sie sich bekehrt hatten, über ihr Gebrechen gemurrt, so werden sie nachher, wenn sie den Herrn gefunden haben, Ihm dafür danken, dass Er den Fluch so wunderbar in Segen hat verwandeln können. (Anton Camillo Bertoldy)

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