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2. Mose 20,17

2. Mose 20,17

Andachten

“Lass dich nicht gelüsten deines Nächsten Hauses, lass dich nicht gelüsten deines Nächsten Weibes, noch seines Knechts, noch seiner Magd, noch seines Ochsen, noch seines Esels, noch alles, was dein Nächster hat.“

Der Tag ist gekommen, an welchem die lieben Verlobten in unserer Mitte auf Zeit und Ewigkeit verbunden werden sollen. Wir wünschen, dass es ein gesegneter Freudentag für sie werde, auch für uns alle. Betrachten wir, was auf diesen Tag uns hingerichtet ist, und lassen wir's uns gefallen, wie es nun lautet. Ihr habt die Losungsworte gehört. diese bringen uns das 9. und 10. Gebot in Erinnerung.

Mit diesen Geboten wollte Gott durch Mosen uns hauptsächlich die feinere Art des Diebstahls und Ehebruchs verbieten, indem man nämlich nicht mit Gewalt, sondern mit List und geheimen Ränken, immer unter dem Schein des Rechts, sich das Eigentum des Nächsten zuzueignen sucht. Da kann jemand ein Gelüste haben nach dem, was des Andern ist, selbst nach dessen Weib, und Pläne schmieden, wie er's anzugreifen hätte, damit es sein Eigentum werde. und mit scheinbaren Ehren ihm zufalle. Solches ist ein großer Gräuel vor Gott. Unsäglich viel wird nach dieser Seite gesündigt, dabei die Leute ehrlich bleiben. Sie zahlen, wie sie es denn vielleicht auch vermögen, bis auf den Heller hinaus, wenn das Zahlen Not tut, sind sogar auch dem Anschein großmütig dabei; und doch ist eben dem Nächsten, was ihm lieb, ja nötig war, genommen. Mancher, der so das Opfer der Gelüste Anderer geworden ist, hat schon sein ganzes Lebensglück eingebüßt und ist bis an den Rand der Verzweiflung gekommen, während der Andere sich seiner List und seines guten Fangs oft auch schadenfroh freute. Wir begreifen es, wie der HErr auch auf dieses Gebot hin sagen konnte (5. Mose 27,26): „Verflucht sei, wer nicht alle Worte des Gesetzes erfüllet, dass er danach tue.“ Denn die verborgenen Tränen und Seufzer, welche von den Beeinträchtigten zum Himmel aufsteigen, haben ein schweres Gewicht.

Der HErr möge allen, die nach Ihm fragen, den Sinn geben, immer lieber dem Nächsten, was ihm zugehört und zu seiner Erhaltung dient, zu gönnen, ja ihm lieber zu helfen, wenn er in Gefahr steht, sein Notwendigstes zu verlieren, dass er es behalte, denn dass wir's an uns ziehen, und das peinliche Bewusstsein dann haben, dass es dem Andern der größte Kummer und Schaden sei, es entbehren und missen zu müssen. Bis ins Kleinste hinein ist das wichtig, weswegen vom HErrn nicht nur Haus und Weib, sondern auch Knecht und Magd, Ochse und Esel, ja alles, was der Nächste hat, in den Ausdruck des Gebots aufgenommen ist. Solches lehrt uns mit großem Ernst auch im Kleinen treu sein.

Eine prosaische Ermahnung auf den heutigen Tag, könnten viele unter uns meinen. Aber der Text ist gegeben. Wir sprechen darüber; und wer nachdenkt, wird finden, dass es gut ist, auch bei solchen Gelegenheiten sich ganz unter das Gesetz Gottes zu stellen. Denn „das ist meine Freude,“ sagt David (Ps. 73,28), „dass ich mich zu Gott halte,“ und wiederum Ps. 119,56): „Das ist mein Schatz, dass ich Deine Befehle halte.“ Ein Hochzeitsfest währet nur einen Tag, das Leben mit seinen ernsten Forderungen länger. (Christoph Blumhardt)

Mel. Ach, bleib' mit deiner Gnade.

Lass mich der Lüge Pfaden
Entgeh'n, wend' sie von mir;
Und gönne mir aus Gnaden,
HErr, das Gesetz von Dir.
Ich habe mir erwählet
Der Wahrheit richt'gen Weg,
Dein Recht mir nicht verhehlet,
Danach ich wandeln mög'.

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