2. Mose 17,9
Andachten
Und Mose sprach zu Josua: Erwähle uns Männer, ziehe aus und streite wider Amalek; morgen will ich auf des Hügels Spitze stehen und den Stab Gottes in der Hand haben. Und dieweil Mose seine Hände empor hielt, siegte Israel; wenn er aber seine Hände niederließ, siegte Amalek. Aber die Hände Mosis waren schwer; darum nahmen sie einen Stein und legten ihn unter ihn, dass er sich darauf setzte. Aaron aber und Hur unterhielten seine Hände, auf jeder Seite einer. Also blieben seine Hände steif, bis die Sonne unterging.
Ach, dass doch auch meine Hände steif bleiben und meine Arme Tag und Nacht zu Gott ausgestreckt, bis meine Sonne untergeht! aber wie oft sinken sie matt und müde herunter, und wie oft hat darum Amalek den Sieg davongetragen. Der alte, böse Feind mit seinem höllischen Heer stand damals hinter Amalek, und derselbe ist es, der noch immer wider das Volk Gottes streitet, und will es nicht durchdringen lassen in das Land der Verheißung, zu der Ruhe Gottes, die ihm noch vorhanden ist. Damals aber haben sie's recht gemacht. Erstlich hat Mose den Stab Gottes mitgenommen auf des Hügels Spitze, womit er das Schilfmeer und den Felsen geschlagen, sodann haben sie ihm einen Stein untergelegt, dass er sich darauf setze, und endlich haben sie ihm die Arme gehalten, so dass ihrer Drei waren und nicht Einer allein. - Nun siehe: der Stab Gottes, das ist der starke Glaube, der bricht nicht; und der Stein, das ist sein heilig Wort und Verheißung, das wankt und weicht nicht; und die beiden Armhalter, das sind die heiligen Sakramente, die Tauf- und Abendmahls-Gnade. So ausgerüstet, müssten wir doch auch wohl siegen können über den Amalek der Hölle. Was Mose zuvor durch Gott an dem Volke getan, das hat Jesus viel mehr getan, denn Er ist der rechte Erlöser, Befreier und Wundertäter, Er ist der Erste und der Letzte und der Lebendige, und was durch Mosen von Gott verheißen ist, das ist durch Jesum erst erfüllt, in Ihm ist Alles Ja und Amen, und was Aaron und Hur vermochten, das vermag Jesus ganz anders, denn Er ist persönlich in und mit und bei und unter uns durch das Geheimnis im Sakrament. Darum sollst Du Dein Haupt mutig aufrichten und mit Luther dem Amalek entgegenrufen: Ein Wörtlein kann Dich fällen! (Nikolaus Fries)