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2. Mose 16,11

2. Mose 16,11

Andachten

Und der Herr sprach zu Mose: Ich habe der Kinder Israel Murren gehört. Sage ihnen: Zwischen Abend sollt ihr Fleisch zu essen haben und am Morgen Brots satt werden, und innewerden, dass ich der Herr, euer Gott bin.
Es ist solches Murren eine schwere Sünde. Israels Rede war frech genug; oft ist's nicht besser bei uns, nur feiner ausgedrückt und die Schuld größer, je mehr der Herr uns in Christo gesegnet hat. Darum kann der Herr das Murren nicht ungerügt lassen. Wie hat er's an Israel gerügt? Ich habe der Kinder Israel Murren gehört. Sage ihnen: Zwischen Abend sollt ihr Fleisch zu essen haben und am Morgen Brots satt werden, und innewerden, dass ich der Herr, euer Gott bin! Heißt das nicht eigentlich das Murren beschönigen und sie darin bestärken? Es kann so wirken; es sollte aber und konnte auch anders wirken, und der unaussprechlich langmütige Herr versuchts eben, durch lauter Beschämung sie zu bestrafen, durch Güte sie zur Buße zu leiten. Und es half ja auch für jetzt: sie erkannten seine Hand und demütigten sich. Später, als alle diese Langmut des Herrn im Beschämen ihres Murrens doch dieser Sünde kein Ende machte, sondern sie immer mehr wucherte, kam denn auch endlich das Strafgericht der gerechten Hand des Herrn.

Nehmen wir uns aber lieber in acht, uns deshalb zu wundern, dass der Herr so glimpflich umgeht mit Israel: dass er auf ihr Murren ihnen so oft den Willen tat, ja mehr als ihren Willen. Wenn wir uns darüber allzu sehr wundern, beweisen wir nur, dass wir uns und unsere Handelsweise und unseres Herrn Handelsweise gegen uns noch nicht kennen und verstehen.

O, wie unzählig oft hat der Herr unseren ungerechten Unmut beschämt durch wunderbare, unverdiente Hilfe seiner Hand! Wie oft hat er's gemacht, wie es die treue Mutter mit dem unzufriedenen mürrischen Kinde macht: sieh, wie hässlich dein Murren ist; du tust, als gönnte ich dir nichts, und siehe ich habe dir mehr gegönnt, als du dir gewünscht hast! O, wenn wir sein Beschämen nur verstünden; - wenn wir uns nur recht schämen möchten über all unseren immer wiederkehrenden, schändlich undankbaren Unmut! - Ach, und wenn doch dann der Heiland seinen Hauptzweck, den er bei solcher Beschämung hat, erreichen und uns zum Besinnen unseres eigentlichen großen Glückes in Christo bringen möchte, damit wir die rechte Kraft hätten, den Unmut zu überwinden!

Gelingt es ihm nicht, verstehen wir sein liebevoll beschämendes Bestrafen unseres Murrens nicht, wuchert's unaufhaltsam fort, so werden wir einst ein anderes Bestrafen verstehen müssen, wenn harte Gerichte über uns ergehen werden und wir dann sprechen: Gott, wie konnte ich damals so murren über unbedeutende Dinge, und es ging mir doch so gut! Vielleicht aber besinnen wir uns dann auf unser eigentliches Glück; es wäre Zeit; wenn uns nicht einst auch noch das Gericht treffen soll, dass wir nach allen Irrwegen der Wüste doch nicht zur Ruhe des verheißenen Landes kommen dürfen. (Theobald Wunderling.)

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