1. Mose 22,13
Andachten
Da hob Abraham seine Augen auf und sah einen Widder hinter ihm in der Hecke mit seinen Hörnern hängen; und ging hin, und nahm den Widder, und opferte ihn zum Brandopfer an seines Sohnes Statt.
Also Gott hatte sich ihm ersehen ein Schaf zum Brandopfer. Abraham hatte recht geantwortet. Ein Widder blutet an Isaaks Stelle, und der Vater hat seinen Sohn wieder. Dem Ort selbst gibt Abraham den Namen: Der Herr sieht, oder: Der Herr hat gesorgt. Man komme aber 2000 Jahre später und schaue wieder auf diesen Opferhügel, so blutet ein anderes Schlachtschaf dort, welches nicht, wie Isaak, vom Tod errettet wurde. Gott hat seines eingebornen Sohnes nicht verschonet, wie er ein armes, sündhaftes Menschenkind verschont hat. Auf dem Versöhnungshügel sehen wir heute noch, nicht nur an Isaaks Statt, sondern an unser Aller Stelle, Den der von keiner Sünde wusste, für uns zur Sünde gemacht, auf dass wir in Ihm würden die Gerechtigkeit, die vor Gott gilt. Ja, Gott hat gesehen und gesorgt; sein Opfer ist die Krone aller Opfer und hat auch alle Opfer aufgehoben. Der Vater im Himmel, als er uns selber im Blute liegen sah, sprach auch: Hier bin ich. Die Botschaft ist noch immer neu: Gott war in Christo und versöhnte die Welt mit ihm selber. Alle Erlösten können jenen Blutberg umringen und sich sagen: So wir im Lichte wandeln, wie Er im Lichte ist, so haben wir Gemeinschaft unter einander, und das Blut Jesu Christi, seines Sohnes, macht uns rein von aller Sünde. Abraham ward froh, dass er diesen Tag sehen sollte, und er sah ihn und freute sich. Was uns schwer wird in unserm erstorbenen Leib, das wird unter dem Kreuz Christi uns von Gott selber geschenkt. Von dort gehen alle Kräfte aus, die den Tod und das Leben bezwingen, die das gebundene Herz los machen von allem Eigenen und uns weit überwinden lassen um Des willen, der uns geliebt hat. (Friedrich Lobstein)