1. Mose 19,17
Andachten
Errette deine Seele, und siehe nicht hinter dich. Auf dem Berge errette dich, dass du nicht umkommst.
Ehe Gott richtet, warnt er. Wenn er aber gewarnt hat, richtet er. Gottes Mühlen mahlen langsam, mahlen aber trefflich fein; was durch Langmut er versäumet, holt durch Schärf er wieder ein. - Es gibt ein Gericht, und plötzlich bricht es herein - zwischen Morgenröte und Sonnenaufgang. Wie schnell kommt der Herr. Die Stunde weiß Niemand, aber die Zeichen der Zeit soll Jeder beachten. Diese Nacht wird man deine Seele von dir fordern, und wes wird sein, was du bereitet hast, und wo wirst du sein? - Lass dich versöhnen mit Gott. Eile und errette deine Seele. Eile und komm zu Jesu. Schaffe deine Seligkeit mit Furcht und Zittern. Und sieh nicht hinter dich. Rein ab vom Bösen! Ärgert dich dein Auge, so reiß es aus. Um eines Blickes willen ist Lots Weib untergegangen. Mit einem Blick betritt Mancher den Weg, der in den Abgrund führt. O sieh nicht hinter dich. Behüte deine Augen. Verschließe sie vor dem versuchenden Bilde, vor der Augenlust. Sieh nicht hinter dich, nach Sodom; sieh vor dich, da ist das Kreuz, sieh über dich, da ist der Himmel und die Krone.
Sieh nicht hinter sich; stehe nicht still, berate dich nicht mit Fleisch und Blut, wenn Gott ruft. Lasst uns wieder aufrichten die lässigen Hände und die müden Knie, und gewisse Tritte tun mit unsern Füßen, dass nicht Jemand strauchle wie ein Lahmer. Lasst uns ablegen die Sünde, so uns immer anklebt und träge macht, und lasst uns laufen in dem Kampfe, der uns verordnet ist. (Adolf Clemen)