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1. Mose 18,14

1. Mose 18,14

Andachten

„Sollte dem Herrn etwas unmöglich sein?“

Obiges Wort ist zu Abraham gesprochen, dem ein Sohn in seinem und der Sarah hohem Alter angekündigt wurde. Sarah, die hinter der Hütte stand, lächelte, wie wenn sie gedacht hätte, die Fremden, die gekommen waren, wollten nur etwas zum Scherz sahen, oder sahen sie etwas Unvernünftiges. Da kam es denn zu der Rede des Engels: „Sollte dem HErrn etwas unmöglich sein?“ Verwandt damit ist das, dass Maria, 2000 Jahre später, es nicht recht glauben konnte, dass sie sollte einen Sohn bekommen, ohne von einem Manne zu wissen. Da musste gleichfalls der Engel sagen (Luk 1,37): „Bei Gott ist kein Ding unmöglich.“ Beide scheinbare Unmöglichkeiten mussten geschehen, damit eine dritte Unmöglichkeit wirklich werde. Der HErr JEsus hatte gesagt, wie schwerlich die Reichen würden in das Reich Gottes kommen. Da fragten die Jünger betroffen: „Je, wer kann denn selig werden?“ Der HErr gibt dann zu verstehen, dass das Seligwerden bei den Menschen überhaupt unmöglich sei, setzt jedoch hinzu: „Bei Gott aber sind alle Dinge möglich.“

Das aber, dass bei Gott alle Dinge möglich sind, hat der HErr JEsus selbst durch Sein ganzes Tun bewiesen, um unsrem Glauben eine ganz neue Richtung zu geben. Er hat Dinge getan, bei welchen für uns lauter Unmöglichkeit im Hintergrunde ist. Man denke nur an eines der großen Wunder, die der HErr getan hat. Man denke an die Verwandlung des Wassers in Wein, an die Vermehrung des Brods und der Fische unter Seinen Händen, an die Auferweckung Lazari, - lauter Wunder, welche in vieler Klugen Kopf heute nicht mehr hineinwollen. Aber der HErr hat da recht klar gezeigt, dass wir einem solchen Gott glauben dürfen, der auch uns unmöglich Scheinendes Seinen Menschen zu lieb möglich und wirklich macht. Diese Richtung des Glaubens sollte auch in der Christenheit fortbestehen, nicht als ob man nun überall die großen Wunder erwarten müsste, aber doch, dass wir die Möglichkeit festhalten, Gott könne und werde auch das Unmögliche, wenn's sein muss, wieder tun. Nur so haben wir einen Gott und können wir sagen: „Das ist unser Gott!“ Wenn unser Gott Der ist, der Himmel und Erde aus nichts gemacht hat, so muss Er auch jetzt noch aus nichts etwas machen können, - muss, dass ich's so ausdrücke, Wasser in Wein verwandeln, muss Brod vermehren, muss Tode erwecken können, wenn's Seine Zwecke erfordern, was ja alles nichts Anderes ist, als aus nichts etwas machen. Mit solch' einem Gott haben wir es in der Offenbarung und im Evangelium zu tun; und wir werden es mit der Vollendung Seines Reiches nicht hinausbringen, bis wiederum eine Schar, eine große Schar, da ist, die glaubt, dass Er auch das Unmögliche, - etwas, das nur Er, Gott selbst, tun kann, - wieder tun werde, weil's nötig werden wird, dass Er es tue, um endlich allem Seufzen der Kreatur zu wehren.

Zusatz: Denken wir über das zu Anfang Gesagte ein wenig weiter nach, so muss es vorerst eine Unmöglichkeit gewesen sein, aus dem nächsten besten Sohne Abrahams, wie er eben geboren würde, ein Volk Gottes zu machen, in welchem der Abrahamsglaube, wenn auch nur in wenigeren Gliedern, sollte dauernd forterhalten werden. Es musste darum schon hierfür etwas Besonderes, was es nur war, von Gott geschehen, - von Gott, denn eben hier heißt es: „Sollte dem HErrn etwas unmöglich sein?“ - weswegen Abraham und Sarah so alt und erstorbener Natur werden mussten, dass es für Menschen eine Unmöglichkeit war, von ihnen noch einen Sohn zu hoffen. Ebenso, um weiter zu reden, war es eine Unmöglichkeit, dass je aus dem Menschengeschlecht ein Menschensohn geboren werde, der durch sich einen Ruhm vor Gott, dessen alle in gewöhnlicher Weise geborenen Menschenkinder mangelten (Röm. 3, 23), bekäme, und der vor allem zur Rettung aller durchaus nötig war. Deswegen musste, was nur bei Gott möglich war, eine Jungfrau den Mensch - Werdenden gebären. Es war endlich bei den Menschen eine Unmöglichkeit, wie der HErr ausdrücklich sagt, selig zu werden, weswegen die beiden vorangehenden Wunder oder scheinbaren Unmöglichkeiten geschehen mussten. Wir sehen daraus, wie tief der Rat Gottes zur Erlösung der Menschen ging, und wie übel es mit dem aus der Art geschlagenen Menschengeschlecht stand, wie dankbar wir auch Gott für Seine unbegrenzte Liebe sein müssen, dass Er es so durch lauter Wunder zu veranstalten wusste, dass wir wieder Gottes Kinder würden (1 Joh. 3, 1)!

Nicht nur das Angeführte, sondern auch, was sonst nach gewöhnlichen Gesetzen unmöglich ist, wird dem natürlichen Menschen schwer zu glauben. In der Regel glaubt der nur so weit, als er sich's irgendwie natürlich verlaufend denken kann und die göttliche Dazwischenkunft denkt er sich mehr nur als leitend und regierend, schützend und bewahrend, nicht als persönlich wirkend und schaffend. In dieser Weise glaubt er, wenn er glaubt. Daher gibt es Tausende von Christen, - sie glauben an Gott und Gottes Allmacht, an Gottes Führung und gnädiges Walten; aber es muss immer auch für ihr Verstehen eine gewisse Möglichkeit da sein. Sobald ihnen diese natürliche Möglichkeit nicht mehr vorliegt, so hört häufig des Menschen Glauben auf. Hier aber ist der Punkt, bei welchem sich der eigentliche Glaube erprobt. Wer es Gott nicht zutrauen kann, dass Er auch Unmögliches, d. h. Solches, was über unsere Sinne und Begriffe, überhaupt über die bestehenden Regeln hinaus geht, wenn es sein muss, tun könne und würde, hat nicht den eigentlichen Glauben, wie ihn die Schrift will. Denn von den hervorragendsten Personen der Schrift wird ausdrücklich gefordert, dass sie glauben sollen, bei Gott sei kein Ding unmöglich, seien alle Dinge möglich. Deswegen ist's auch mit dem Beten der Menschen etwas Eigentümliches. Sie beten in allem zu Gott, wenn sie beten - aber wie viel trauen sie Ihm zu? Da ist bei vielen die Grenze des bei Gott Möglichen überaus nahe zusammen gerückt. (Christoph Blumhardt)


Da ich durch und durch ein Hoffnungsmensch bin, möchte ich alle Leser dieser Blätter gern auch zu solchen machen. Jesu Christi beseligende Gnade macht uns Mut. Hat Gott so Großes für uns getan, dass Er Seinen lieben Sohn der ganzen Welt zum Heiland gegeben hat, so dürfen wir wahrlich Großes hoffen. Wenn ich Jesus nahe trete und Sein Geist mich in alle Wahrheit leitet, wenn das himmlische Licht meine Seele umstrahlt, so erfüllen neue Hoffnungen mein Herz. Und wenn die Heilige Schrift mir sehr überraschende Bekehrungen erzählt und ich hören darf, dass bis auf diese Stunde solche immer und immer wieder vorkommen, wenn ich des Gnadengeistes wundervolle Arbeit vor mir sehe, so durchdringen große Hoffnungen meinen Geist. Ein neues Heilsjahr liegt vor uns. Lasst uns mit neuen großen Hoffnungen vor den Gnadenthron treten. Schwach sind wir, stark ist Gott! Hoffen kannst du, weil du einen allmächtigen Heiland hast. Der Unglaube kann nichts empfangen, die Wirkungen des Heils hängen von unserem Glauben ab. Seele, hoffe, da nichts zu hoffen ist! Halte an deinem Heiland fest, wenn alles dagegen spricht. Neue Hoffnungen mögen uns für unsere Angehörigen durchglühen. Gib niemanden auf! Du weißt nicht, was im Herzen eines Mannes vorgeht, der heute, gereizt und bitter, scheinbar alles von sich weist. Ein Stachel ist vielleicht in seinem Herzen, plötzlich kann er innerlich zerbrochen ausrufen: „Was muss ich tun, dass ich selig werde?“ Er aber, der Gott der Hoffnung, ziehe uns täglich durch Seines Geistes Lebensmacht an Sein warmes, liebevolles Herz! (Markus Hauser)

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