Dies Gebot befehle ich dir, nach den vorigen Weissagungen über dir, dass du in denselbigen eine gute Ritterschaft übst.
Wahre Christen sind zum Kriege geboren, durch die Wiedergeburt ist der Geist in ihnen gelegt, der ein streitbarer Held ist wider das Fleisch, der es mit Gott wider alles Ungöttliche hält, und in einem unaufhörlichen Widerspruch gegen alle Sünde steht. Sobald aber ist dies Kindlein in der Krippe des Herzens geboren, trachtet ihm auch irgendein Herodes nach dem Leben. Das Fleisch gelistet wider den Geist, diese sind wider einander.
Sie sind auch zum Streit befähigt, und die Gemeinde wird im Hohenliede beschrieben als schrecklich wie Heeresspitzen. In allem überwinden wir weit, sagt Paulus. Wie vortrefflich müssen sie denn nicht gerüstet und bewaffnet sein. Der Schwächste unter ihnen wird ja sein wie David. Alle sind sie bewaffnet gegen die Schrecken der Nacht und haben Schwerter in ihren Händen. Gott lehrt ihre Fäuste kriegen, und indem sie die ganze Waffenrüstung Gottes anlegen, sind sie stark in dem Herrn und in der Macht seiner Stärke, und also tüchtig, Kriegsvölker zu zerschmeißen.
Und so führen sie wirklich den allerwichtigsten Krieg. Freilich ist's kein fleischlicher, sondern ein geistlicher Krieg, denn mit Fleisch und Blut, mit körperlichen Dingen, zu denen körperliche Kraft gehört, haben sie's als Christen nicht zu tun. Die Waffenrüstung wie die Ritterschaft ist geistlich, das Herz, das Innerste der Seele ist das Schlachtfeld, ist der Tummelplatz, wo ohne äußeres Geräusch und unsichtbar die Kämpfe geführt, die Niederlagen erlitten, die Siege erfochten werden, deren eigentlicher Zeuge nur Gott ist. (Gottfried Daniel Krummacher)