1. Thessalonicher 2,8

Andachten

Wir hatten Herzenslust an euch, und waren willig, euch mitzuteilen nicht allein das Evangelium Gottes, sondern auch unser Leben, darum, dass wir euch lieb gewonnen haben.
Herzenslust und besondere Liebe an den durch das Evangelium gezeugten Kindern lässt sich so wenig verbieten als die natürliche Liebe und Freude an wohlgeratenen Kindern. Es tut auch der allgemeinen Liebe und der unverdrossenen Arbeit an denen, die noch zurück sind, nicht so viel Eintrag, als man oft besorgt. Es stärkt vielmehr den Mut, dass man keinen Einigen aus seiner Hoffnung und aus seiner Liebe fallen lässt. Wenn uns immer Beispiele vorkommen, dass die Gnade mächtiger ist als die Sünde, und wie diese mächtige Gnade noch manchen Feind eingeholt und begütiget hat, so hilft das auch der allgemeinen Liebe auf. Wenn man schon einen Unterschied machen muss, und nicht an Allen gleiche Herzenslust haben kann: so sind doch sonst andere Gründe übrig, aus denen ich solche auch Liebe, Mitleiden und Verleugnungssinn genießen lassen kann, oder sie doch sonst überzeugen, dass man nicht herrschsüchtig, eigennützig an ihnen handle. Ihr Angedenken an solche Umstände zu wecken hält der Apostel nicht für überflüssig, noch unanständig. (Carl Heinrich Rieger)

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